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Zeitphilosophie

Die Philosophie der Zeit beschäftigt sich mit grundlegenden Fragen über die Natur der Zeit, ihre Struktur und ihre Besonderheiten. Diese Disziplin untersucht sowohl metaphysische als auch epistemologische Aspekte und ist ein zentraler Bestandteil der philosophischen Tradition.

Eine der Hauptfragen in der Philosophie der Zeit ist, ob Zeit eine objektive Realität ist oder lediglich ein Konstrukt unseres Geistes. Philosophen wie Immanuel Kant argumentierten, dass Zeit eine Form der Anschauung ist, die unsere Wahrnehmung strukturiert. Andere Ansätze, wie die absolutistische Sichtweise von Isaac Newton, sehen Zeit als eine unabhängige Entität, die unabhängig von menschlicher Wahrnehmung existiert.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Frage nach der Struktur der Zeit. Was bedeutet es, dass die Zeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterteilt ist? Einige Philosophen vertreten die Ansicht, dass nur die Gegenwart real ist – eine Sichtweise, die als Presentismus bekannt ist. Andere, wie die Vertreter des Eternalismus, glauben, dass alle Zeitpunkte gleichermaßen real sind und die Unterscheidung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nur subjektiv ist.

Die Philosophie der Zeit bietet einen tiefen Einblick in Fragen, die das Wesen unserer Existenz betreffen. Durch das Studium dieser Disziplin können wir ein besseres Verständnis dafür entwickeln, wie wir die Welt wahrnehmen und welche Rolle die Zeit in unserem Leben spielt. Obwohl viele Fragen noch unbeantwortet bleiben, eröffnet die Auseinandersetzung mit der Zeitphilosophie spannende Perspektiven und Denkanstöße.

Zukunft


Oft ist es nicht einmal nützlich, die Zukunft zu kennen. Denn es ist erbärmlich, sich ohne Aussicht auf Besserung zu ängstigen.
– Cicero, De natura deorum –


Lass dich nicht durch die Zukunft beunruhigen. Wenn es sein soll, wirst du sie erleben, und du wirst mit derselben Vernunft ausgerüstet sein, die dir jetzt in der Gegenwart ihre Dienste leistet.
– Mark Aurel –


Nur wer für den Augenblick lebt, lebt für die Zukunft.
– Heinrich von Kleist –


Betrachte genau die Vergangenheit – die zahllosen Veränderungen vieler Reiche. Dann kannst du auch zukünftige Ereignisse im Voraus sehen; sie werden von der völlig selben Art sein, denn es ist unmöglich, von dem Muster dessen, was jetzt geschieht, abzuweichen. Daraus folgt, dass es keinen Unterschied macht, ob du das menschliche Leben vierzig oder zehntausend Jahre lang erforschst. Denn was würdest du Neues sehen?
– Mark Aurel, Selbstbetrachtungen, 7.49 –


 

Worte

Worte


Der edle Mensch vermeidet es, dass seine Worte stärker sind als seine Taten.
– Konfuzius –


Ich geh dahin und lass die Welt zurück im Streit,
und hatt von hundert Perlen doch kaum eine aufgereiht.
Unausgesprochen blieb so manches tiefe Wort,
weil´s doch niemals verstanden hätte, meine Zeit.
– Omar Chayyam –


Wörter und Sätze sind lediglich Gefäße zur Übermittlung des Weges. Weit davon entfernt, die Absicht der Alten zu erkennen, suchen die Leute nur in ihren Worten;
Was können sie dadurch schon begreifen? Hast du nicht gelesen, was ein Alter sagte:“ Ursprünglich ist der Weg wortlos; mit Worten veranschaulichen wir den Weg. Sobald du den Weg siehst, sind die Worte sofort vergessen.“
Um dahin zu gelangen, musst du zuerst zu deinem ursprünglichen Zustand zurückkehren…
– Niederschrift vom blaugrünen Fels –


Schneidest du den Pfad der Sprache ab, bist du jenseits von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
– Sengcan, Sosan, 526-606 –


Die meisten Gedanken erhalten erst durch längere Erwägung Kraft und Gewicht, und wie das Schwert in den Körper, so dringt das Wort eher in die Seele durch ständiges Nachdrücken als durch einen kurzen Stoß.
– Plinius, Epistulae –


Unsere Worte sollen nicht unterhaltsam, sondern nützlich sein.
– Seneca –


Große Bewunderung ruft nicht Worte hervor, sondern Schweigen.
– Gellius, Noctes Atticae –


Das Bild des Geistes spiegelt sich meist in den Worten.
– Ambrosius, De officiis –


Wo man in Feierlaune ist, vergeude deine Worte nicht! Stell dich nicht zur Unzeit als Weisen dar.
– Vulgata, Liber eccelsiasticus –


Oft findet dieselbe Sache Zustimmung oder Ablehnung, je nachdem, mit welchen Worten sie vorgetragen wird.
Cicero, Orator –


Kämpfe gegen Schwätzer nicht mit Worten: Die Sprache ist vielen gegeben, Vernunft nur wenigen.
– Disticha catonis –


Der Wert eines nicht gesprochenen Wortes ist unschätzbar.
– Publilius Syrus –


Mach deine Worte durch Taten glaubhaft.
– Seneca –


Dem Weisen sind wenige Worte genug.
– Wander –


Im Streit mit Wortreichen enthalte dich der Worte: Sprache ist allen gegeben, verständiges Urteil nur wenigen.
– Catonis disticha –


Die bittersten Worte, die Menschen einander sagen, wirken selten so entzweiend wie die unausgesprochenen, die der eine vom anderen vergeblich erwartet.
– Hans Carossa –


Das Wort verwundet leichter als es heilt.
– Johann Wolfgang von Goethe –


Je mehr und je tiefer ein Mensch denkt, desto sparsamer wird er in seinen Worten.
– Heinrich Pestalozzi –


 

Weg Wald

Weg


Wenn du auf dem Pfad der Vernunft voranschreitest, werden dir die Menschen im Wege stehen.
– Mark Aurel –


Und ist der Schüler nicht wenigstens die Hälfte seines Weges alleine gegangen, so hat er nichts gelernt.
– Sokrates –


Fürchte dich nicht, langsam zu gehen!
Fürchte dich nur, stehenzubleiben.
– chin. Spruch –


Von allen, die den weiten Weg gemacht,
hat keiner eine Nachricht hergebracht.
So lass nichts zurück in dieser Welt,
du kehrst nicht wieder, wenn du dich aufgemacht.
– Rubaijat –


Immer wandle den kürzesten Weg, den du zu gehen hast! Er ist der natürliche. Man folgt da dem Reden und Tun nur der gesunden Vernunft. Du wirst dich auf diese Weise von mancher Sorge und von manchem Ballast befreien.
– Mark Aurel / Selbstbetrachtungen –


Wer viele Wege verfolgt, kennt sein Ziel nicht.
– Sententiae Varronis –


Nirgends kommt hin, wer allen Pfaden folgt, die er sieht.
– Sententiae Varronis –


Ausgetretene Pfade sind sicherer, aber es sind Sklaven, die sie gehen.
– Pubilius Syrus –


Entweder ich finde den Weg oder ich bahne ihn mir.
– Seneca, Herculesfurens –


Wir müssen auf dem von der Natur vorgeschriebenen Weg bleiben und dürfen nicht von ihm abweichen: Wer ihr folgt, dem ist alles leicht und bequem; wer sich ihr widersetzt, führt ein Leben wie einer, der gegen die Strömung anrudert.
– Seneca –


Lang ist der Weg über Belehrungen, kurz und wirksam über Beispiele.
– Seneca –


Die für sich den Pfad nicht kennen, zeigen anderen den Weg.
– Cicero, De divinatione –


Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: Durch Nachdenken, das ist der edelste. Durch Nachahmen, das ist der leichteste. Und durch Erfahrung, das ist der bitterste.
– Konfuzius –


Wer aufrecht seinen Weg sucht, stets seinem Gewissen verantwortlich, dem dürfen wir unsere Achtung nicht versagen, er mag mit uns oder gegen uns gehen.
– Robert Bosch –


Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der Weg nicht zu ende gegangen wird.
– Shankara –


Nach innen geht der geheimnisvolle Weg; in uns oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft.
– Novalis –


Unbeirrt seinen Weg gehen heißt, sich fortwährend ändern.
– Herbert Eisenreich –


In jedem Lebensweg ist mindestens eine Umleitung.
– Horst Friedrich –


Wer zu sich selber finden will, darf andere nicht nach dem Weg fragen.
– Peter Tille –


 

Tugend


Wenn du siehst, dass die Tugend Fortschritte macht, brauchst du an der Zukunft nicht zu verzweifeln.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Die Tugend wird gelobt und friert.
– Juvenalis, Saturae –


Tugend ist eine Seelenhaltung, die im Einklang steht mit der Natur und der Vernunft.
– Cicero, de inventione –


Das einzige Gut ist die Tugend selbst, die zwischen Glück und Unglück stolz einherwandelt und beide verachtet.
– Seneca –


Wer um der Tugend willen stirbt, geht nicht zugrund.
– Plautus, Captivi –


Nur durch Tugend erschließt sich dir der einzige schmale Pfad zu einem ruhigen Leben.
– Juvenal, Saturae –


Tugenden lernen heißt Fehler verlernen.
– Seneca –


Man muss die Tugend eines Menschen nicht nach seinen außergewöhnlichen, sondern nach seinen gewöhnlichen Handlungen messen.
– Blaise Pascal –


Die Krankheiten der Menschen verwandeln sich in schreckliche Untugenden oder wunderbare Tugenden.
– Hans Habe –


 

Ehrgeiz


Wer sein Herz dem Ehrgeiz öffnet, verschließt es der Ruhe.
– chin. Spruch –


Der Weise wird vom Ehrgeiz durch den Ehrgeiz geheilt.
– Jean de la Bruyère –


Ein verfolgter Sklave hat nur einen Herrn. Ein ehrgeiziger Mensch muss der Sklave aller sein, die zu seiner Erhebung beitragen können.
– Jean de la Bruyère –


Den meisten Menschen würden kleine Dinge gelingen, wenn sie nicht von großem Ehrgeiz geplagt wären.
– Samuel Longfellow –


Die Ehrgeizigen und die Wollüstigen haben nur selten Zeit zu denken.
– Voltaire –


Ehrgeiz ist die Unbescheidenheit des Geistes.
– Sir William D`Avenant –


Nur der Ehrgeiz, durch den keine Eitelkeit blinkt, hat Zukunft.
– Sully Prudhomme –


Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagers.
– Oscar Wilde –


Ehrgeiz ist ein Wort, das seine Bedeutung entlarvt.
– Rupert Schützbach –


 

Begabung


Naturbegabung wird auch ohne Ausbildung viel vermögen: Doch keine Ausbildung wird ohne Veranlagung sein können.
– Quintilianus, Institutio oratoria –


Hohe Begabung gibt es nicht ohne Beimischung von Wahnsinn.
– Seneca –


Wozu wir am meisten begabt sind, dafür werden wir die größte Energie aufwenden.
– Cicero, de officiis –


Großen Verstand (Begabung ) verrät es, in Gedanken die Zukunft vorwegzunehmen.
– Cicero, de officiis –


 

Augenblick


Der Augenblick ist zeitlos.
– Leonardo da Vinci –


Gott gibt oft in einem einzigen Augenblick, was er lange versagt hat. Denn der Herr spendet dort seinen Segen, wo er leere Gefäße vorfindet.
– Thomas von Kempen –


Nur wer den Augenblick lebt, lebt für die Zukunft
– Heinrich von Kleist –


Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
– Eleonore van der Straten-Sternberg –


 

Alter Hand

Alter


Nicht die alterliche Entwicklung ist lobenswert, sondern die charakterliche.
–  Ambrusius, Epistulae –


Verstand, nicht das Alter führt zur Weisheit.
–  Publilius Syrus –


Wer da nicht den Geist hat seines Alters, hat vom Alter alle Wehen.
– Voltaire –


Nichts macht schneller alt, als der immer vorschwebende Gedanke, dass man älter wird.
– Georg Christoph Lichtenberg –


Alt werden heißt – sehend werden.
– Marie von Ebner-Eschenbach –


Alte Leute sind gefährlich: Sie haben keine Angst mehr vor der Zukunft.
– George Bernard Shaw –


Alterserscheinungen sind Drohbriefe des Todes.
– Eleonore van der Straten-Sternberg –


Alt ist jeder von dem Tage an, da er sich nicht mehr bemüht, seine Fehler abzulegen.
– Salomon Baer-Oberdorf –


Das Alter beginnt in dem Augenblick, wo man nicht mehr ohne die Vergangenheit leben kann.
– Heinrich Wolfgang Seidel –


Wer auch im Alter jung bleiben will, muss sich möglichst vieler persönlicher Erinnerungsstücke entledigen, denn Erinnerungen machen alt.
– André Maurois –


Das Alter ist eine Zwangsjacke; wohl dem der sie wie eine Uniform trägt!
– K.H. Bauer –


Man begeht im Alter nicht mehr so viele Dummheiten, weil man sich nicht mehr so gescheit vorkommt.
– Charles Tschopp –


Ältere Leute haben oft das Gefühl, sie würden in einem fremden Land leben.
– Wendelin Schlosser –


Die Kunst des Alterns besteht vor allem in der Kunst des sinnvollen Weglassens und nicht im Weglassen von Sinnvollem.
– Horst Friedrich –


Das Alter raubt dem geistreichen Menschen nur die für die Weisheit zwecklosen Eigenschaften.
– Joseph Joubert –


Die Tragödie des Alters besteht nicht darin, dass man alt ist, sondern dass man jung ist.
– Oscar Wilde –


Vielleicht ist dies das Alter: Wenn uns die Schmerzen leicht, die Freuden schwer werden.
– Wilhelm von Scholz –


Jung ist, wer sich am Abend so fühlt, wie am Morgen, alt, wer sich morgens so fühlt wie abends.
– Tadeusz Kotarbinski –