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Wahrheit

Wahrheit


Wer seine Ohren der Wahrheit gegenüber verschließt, so dass er von einem Freund nicht die Wahrheit kören kann, der ist rettungslos verloren.
– Cicero, Laelius de maicitia –


Ich möchte lieber mit Wahrheiten Anstoß als mit Schmeichelei Gefallen erregen.
– Seneca –


Nachgiebigkeit schafft Freunde, die (ungeschminkte) Wahrheit Hass.
– Terentius, Andria –


Gewohnheit ohne Wahrheit ist versteinerter Irrtum.
– Cyprianus, Epistulae –


Durch landläufige Vorstellungen verfallen wir dem Irrtum und erkennen die Wahrheit nicht.
– Cicero, De legibus –


Die Wahrheit leuchtet von sich aus, aber sie zeigt sich nur dem, der beharrlich nach ihr sucht.
– Sententiae Varronis –


Wahrheit ist die Übereinstimmung der Realität mit der Wahrnehmung.
– Thomas von Aquin, Quaestiones disputatae de veritate –


Grundzug des Wahren ist die Dauer, Falsches hat keinen Bestand.
– Seneca –


Achte nicht nur darauf, ob, was du sagst, wahr ist, sondern ob der, dem du die Wahrheit sagst, sie auch ertragen kann.
– Seneca –


Könnte ich doch so leicht die Wahrheit finden wie das Falsche widerlegen.
– Cicero, De natura deorum –


Streit entfacht bisweilen, wer die Wahrheit sagen will.
– MA H. Walter –


Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit.
– Gellius, Noctes Atticae –


Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.
– chin. Weisheit –


Wer die Wahrheit sucht, muss sie auch ertragen können.
– chin. Sprichwort –


Die Wahrheit einer Absicht ist die Tat.
– Georg Wilhelm Friedrich Hegel –


Der Baum der Erkenntnis aus dem Geiste der Wahrheit: der ganz Licht ist und der keinen Schatten mehr wirft.
– G.E. Schneider –


Das Auge des Leidenden ist für die Wahrheit immer am meisten offen.
– Heinrich Pestalozzi –


Gewohnheit, Sitte und Brauch sind stärker als die Wahrheit.
– Voltaire –


Dass der Mensch, der die Wahrheit so flieht, den Spiegel erfunden hat, ist die größte historische Merkwürdigkeit.
– Friedrich Hebbel –


Der Herdentrieb ist immer die letzte Zuflucht für Unbegabte. Wer die Wahrheit sucht, muss allein bleiben und mit all denen brechen, die sie nicht genügend lieben.
– Boris Pasternak –


Besser an der Wahrheit sterben, als in der Lüge leben.
– M. Herbert –


Jedermann sucht nach Wahrheit, doch Gott allein weiß, wer sie gefunden hat.
– Earl of Chesterfield –


 

Friedhof

Tod


Der Tod liegt schwer auf dem, der anderen gut bekannt ist, aber sich selbst nicht kennt.
– Seneca –


Es ist zwar ein lächerliches aber wirksames Hilfsmittel, wenn man den Tod verachten lernen will, sich die Menschen vergegenwärtigen, die mit aller Inbrunst am Leben hingen. Denn was war ihr Los, als dass sie zu früh starben? Begraben liegen sie alle, die Fabius, Julianus, Lepidus oder wie sie heißen mögen, die allerdings so manch andere überlebten, dann aber doch auch an die Reihe mussten. – Wie klein ist dieser ganze Lebensraum, und unter wie viel Mühen mit wie schlechter Gesellschaft in wie zerbrechlichem Körper zurückgelegt! Es ist nicht der Rede wert. Hinter dir eine Ewigkeit und vor dir eine Ewigkeit: Dazwischen – was für ein Unterschied, ob du drei Tage oder drei Jahrhunderte zu leben hast?
– Mark Aurel, Selbstbetrachtungen –


Nichts, was wir sehen, geht ganz zugrunde, weil die Natur eins aus dem anderen erneuert und nichts entstehen lässt, ohne dass der Tod eines anderen mithilft.
– Lukrez, De rerum natura –


Wer deiner Ansicht nach zugrunde gegangen ist, ist uns nur vorausgegangen.
– Seneca –


Früher oder später eilen wir alle zu demselben Wohnsitz.
– Ovidius, Metamorphoses –


Darin täuschen wir uns, dass wir den Tod vor uns sehen – ein großer Teil von ihm liegt schon hinter uns.
– Seneca –


Wenn man den Tod verachtet, überwindet man alle Furcht.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Wir dürfen wissen, dass im Tod nichts zu fürchten ist und dass, wer nicht mehr ist, nicht unglücklich werden kann und dass es keinen Unterschied macht, ob man je geboren war, wenn der unsterbliche Tod das sterbliche Leben genommen hat.
– Lukrez, De rerum natura –


Der Tod ist die Erlösung von allen Schmerzen und die Grenze, die unsere Leiden nicht überschreiten; er bezieht uns wieder in jenen Frieden ein, in dem wir vor unserer Geburt geruht haben. Wenn die Toten jemandem leid tun, müssen ihm auch die noch Ungeborenen leid tun. Der tod ist weder ein Gut noch ein Übel.
– Seneca –


Man muss sich seines Lebens freuen, über den Tod von niemandem Schmerz empfinden, denn was soll man den betrauern, den der Schmerz selbst verlassen hat.
– Anthologia latina –


Grausamer als der Tod selbst ist die ständige Furcht vor dem Tod.
– Seneca maior, Controversiae –


Nicht den Tod fürchten wir, sondern die Gedanken an den Tod.
– Seneca –


Sorge dich nicht zu viel um das, was kommen wird; wer das Leben zu verachten weiß, fürchtet den Tod nicht.
– Disticha catonis –


Ein wünschenswerter Tod ist es, ohne Furcht vor dem Tod zu sterben.
– Seneca, Troades –


Wer den Tod sucht, lässt einen Vorwurf an das Leben zurück.
– Publilius Syrus –


Einem Weisen kann kein elender Tod widerfahren.
– Cicero, In catilinam –


Jener Todestag, den du fürchtest, als sei er das absolute Ende, ist dein Geburtstag zum ewigen Leben.
– Seneca –


Dem Tod entrinnt, wer ihn verachtet; den, der ihn am meisten fürchtet, holt er ein.
– Curtius Rufus, Historiae Alexandri Magni Macedonis –


Der Tod unterbricht das Leben, er raubt es aber nicht.
– Seneca –


Nichts wird dir im gleichen Maße zum Maßhalten in allen Dingen nützen, wie der häufige Gedanke an die Kürze des Lebens und seine Unsicherheit: Was immer du tust, bedenke den Tod.
– Seneca –


Der Tod lächelt uns alle an, das Einzige, was man machen kann, ist zurück zulächeln.
– Mark Aurel –


Wir sterben viele Tode, solang wir leben, der letzte ist nicht der bitterste!
– Heinrich Waggerl –


Niemand nimmt in einem Haus so einen gewaltigen Platz ein wie ein Toter.
– Eleonore van der Straten-Sternberg –


Tote heilen und Greise ermahnen ist dasselbe.
– Diogenes –


Die Geburt ist offenbar ein Schwerverbrechen, denn sie wird mit dem Tode bestraft.
– Voltaire –


So wie wir geboren werden, werden wir auch gestorben.
– Karl Heinrich Waggerl –


Hoffnung: Das Leben ist eine Frage, auf die der Tod die Antwort gibt.
– Hans Kudszus –


Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen. Bin ich, ist er nicht. Ist er, bin ich nicht.
– Epikur von Samos –


Keiner kehrt wieder vom Tode, keiner kommt in die Welt herein, ohne zu weinen. Niemand fragt doch wann du herein willst, niemand, wann du hinaus willst!
– Sören Kierkegaard –


Den Tod fürchten die am wenigsten, deren Leben den meisten Wert hat.
– Immanuel Kant –


Gäbe es keinen Schlaf und Ohnmacht, wir hätten keinen Begriff vom Tod.
– Jean Paul –


Den Tod fürchten heißt, dem Leben zu viel Ehre erweisen.
– Jouffroy –


Der Tod ist nur eine Art, nicht zu leben.
– Guido Hildebrandt –


Nichts ist dauernd als der Wechsel, nicht beständiger als der Tod.
– Ludwig Börne –

 

Wenn ich mich nicht irre, mein liebe Lucilius, täuschen wir uns, wenn wir glauben, dass der Tod dem Leben folgt, während er ihm doch sowohl vorausgegangen ist als ihm auch folgen wird. Welcher Zustand auch immer vor unserer Geburt existierte, es war der Tod. Denn was spielt es für eine Rolle, ob man überhaupt nicht zu leben beginnt oder ob das Leben endet, wenn das Ergebnis in beiden Fällen ist, nicht zu existieren?
– Seneca, Briefe an Lucilius 54.4-5 –


Schadet es einem guten Menschen, durch gehässigen Klatsch verleumdet zu werden? Dann sollten wir nicht zulassen, dass dem Tod auf dieselbe Weise Schaden zugefügt wird. Auch der Tod hat einen schlechten Ruf, aber keiner von denen, die den Tod schlechtreden, hat ihn jemals ausprobiert.
– Seneca, Briefe an Lucilius 91.20-21 –


Wie lächerlich, sich Sorgen darüber zu machen, in die Freiheit von allen Sorgen überzugehen! So, wie unsere Geburt uns die Geburt aller Dinge gebracht hat, so wird unser Tod der Tod aller Dinge sein. Und daher ist das Bedauern darüber, dass wir in hundert Jahren nicht mehr leben werden, ebenso töricht, wie zu bedauern, dass wir vor hundert Jahren nicht lebten.
– Monaigne, Philosophieren heißt sterben lernen –


Wen kannst du mir zeigen, der seiner Zeit irgendeinen Wert beimisst, der den Wert eines jeden Tages kennt, der versteht, dass er täglich stirbt? Denn wir täuschen uns, wenn wir glauben, der Tod liege vor uns: ein großer Teil davon ist bereits geschehen. Jeden Teil unseres Lebens, der hinter uns liegt, hat der Tod in seiner Gewalt.
– Seneca, Briefe an Lucilius 1.2 –


 

Leben Pflanze

Leben


Das Universum ist Wandel, das Leben eine Einbildung.
– Mark Aurel –


Und wenn du dreitausend Jahre leben solltest, ja noch zehnmal mehr, es hat ja doch niemand ein anderes Leben zu verlieren als eben das, was er lebt, so wie niemand ein anderes lebt, als was er einmal verlieren wird.
– Mark Aurel, Selbstbetrachtungen –


Das Leben ist uns zum Gebrauch gegeben, es ist uns ohne Zinsen leihweise überlassen, zu keinem bestimmten Termin zurückzuzahlen.
– Seneca –


Das Leben ist weder etwas Gutes, noch etwas Schlechtes: Es ist eine Gelegenheit zu Gutem oder Schlechtem.
– Seneca –


Wer für niemanden lebt, lebt damit nicht ohne weiteres für sich.
– Seneca –


Das Leben ist mit einem Theaterstück vergleichbar: Nicht auf die Länge kommt es an, sondern auf das gute Spiel.
– Seneca –


Nicht schlecht hat gelebt, wer von der Geburt bis zu seinem Tode nicht aufgefallen ist.
– Horatius, Epistulae –


Das ganze Leben ist nichts anderes als eine Reise zum Tod.
– Seneca –


Eine einzige Kette hält uns gefesselt, die Liebe zum Leben.
– Seneca –


Ein Leben ist lang, wenn es erfüllt ist.
– Seneca –


Es gibt keinen Grund zu glauben, jemand habe wegen seiner grauen Haare oder Falten lange gelebt: Er hat nicht lange gelebt, er war nur lange da.
– Seneca –


Wertvoll ist nur was zum Leben notwendig ist; alles erhält seinen Wert nicht von der Natur, sondern von der Einschätzung.
– Pseudo-Seneca, Monita –


Gut leben kann man überall, wenn man mit sich im Einklang ist.
– Albertanus Brixiensis, de amore et dilectione Dei –


Lasst uns mit Gleichmut, wenn es uns nicht gefällt, aus dem Leben weggehen, wie aus einem Theater.
– Cicero, de finibus bonorum et malorum –


Glückseligkeit ist das letzte Ziel des menschlichen Lebens.
– Thomas von Aquin, Summa theologica –


Das ganze Leben der Weisen ist eine Vorbereitung auf den Tod.
– Cicero, Tusculanae disputationes –


Es ist das beste Lebensende, wenn bei unverminderter Geisteskraft und verlässlicher Kraft der Sinne dieselbe Natur, die es auch zusammengefügt hat, ihr eigenes Werk wieder auflöst.
– Cicero, De officiis –


Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie.
– Friedrich Nietzsche –


In feierlichen Augenblicken schreitet jeder auf Stelzen einher. Erst im alltäglichen Leben zeigen wir uns, wie wir sind.
– Robert Saitschick –


Das Leben ist kurt, die Kunst dagegen lang, oder günstige Augenblick ist flüchtig, die Erfahrung unsicher, das Urteil schwierig.
– Hippokrates –


Menschen, die das Leben nicht verstehen, können nicht umhin, den Tod zu fürchten.
– Lew N. Graf Tolstoj –


Hoffnung: Das Leben ist eine Frage, auf die der Tod die Antwort gibt.
– Hans Kudszus –


Es gibt nichts, was die Menschen lieber erhalten zu sehen wünschen und doch weniger schonen, als ihr Leben.
– Jean de la Bruyère –


Das ist ein Leben! Man verbringt es hoffend, um es mit einem Tode zu beschließen, an den man wieder Hoffnungen knüpft.
– Voltaire –


Das Leben ist das einzige Eigentum, das nur dann etwas wert ist, wenn wir es nicht achten. Verächtlich ist es, wenn wir es nicht leicht fallen lassen können, und nur der kann es zu großen Zwecken nutzen, der es leicht und freudig wegwerfen könnte.
– Heinrich von Kleist –


Es kommt immer nur darauf an, dass, wie und wo man auch marschiert, man allerorten die Musik des Lebens hört. Die meisten hören nur die Dissonanzen.
– Theodor Fontane –


Lebenskunst ist nicht zuletzt die Fähigkeit auf etwas notwendiges zu verzichten, um sich etwas überflüssiges zu leisten.
– Vittorio de Sica –


Das Leben ist eine Quarantäne fürs Paradies.
– arab. Sprichwort –


Das Leben kann nur vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden werden.
– Sören Kierkegaard –


Das Leben ist für Denkende eine Komödie und für Fühlende eine Tragödie.
– Horace Walpole –


Was der feinere Teil der Menschen Leben nennt, ist ein wunderliches Gewebe von langweiligen Zeitverkürzungen, noch mehreren Plagen der Eitelkeit und einem ganzen Schwarm an alberner Zerstreuungen.
– Immanuel Kant –


Du kannst dein Leben weder verlängern noch verbreitern, nur vertiefen.
– Joseph Joubert –


Das Leben ist kein Traum. Es wird nur zum Traume durch die Schuld des Menschen, dessen Seele dem Ruf des Erwachens nicht folgt.
– Ernst von Feuchtersleben –


Den Wert eines Menschenlebens bestimmt nicht seine Länge, sondern seine Tiefe.
– Gustav Frenssen –


Es gibt wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
– Mahatma Gandhi –


Leben heißt: die Bestimmung einer jeden Stunde fühlen und danach handeln.
– Friedrich Kayssler –


Menschen, die nur für die Arbeit leben, brauchen Träume; Menschen, die das Leben als Vergnügen betrachten, brauchen keine.
– Julie Elias –


Das Leben nimmt immer dann Vernunft an, wenn einem die Geduld reißt und man es satt hat, sich ewig unterkriegen zu lassen.
– Horst Wolfram Geissler –


In jedem Lebensweg ist mindestens eine Umleitung.
– Horst Friedrich –


Das Leben lieben und ihm doch alles zuleid tun; den Tod hassen und ihm doch alles zulieb tun; das ist menschlicher Irrtum. Ihr hängt am Leben und kürzt es durch euren unvernünftigen Lebenswandel ab. Ihr scheut den Tod und zerrt ihn durch Übermaß am Genießen nahe heran!
– Konfuzius –


Wenn man die Gesamtheit der Zeit betrachtet, besteht praktisch kein Unterschied zwischen dem kürzesten und dem längsten Leben – wenn man, nachdem man die Dauern überprüft hat, die Zeit, die jeder gelebt hat, mit der Zeit vergleicht, die er nicht gelebt hat.
– Seneca, Trostschrift an Marcia 21.3 –


Bedenke, dass ebenso wie älterer Sand verdeckt wird, wenn neuer Sand sich über ihn legt, auch im Leben die Ereignisse, die vorhergehen, bald durch die Ereignisse, die nachher kommen, verdeckt werden.
– Mark Aurel, Selbstbetrachtungen 7.34 –


 

Hoffnung


Hör auf zu hoffen und du wirst aufhören dich zu ängstigen.
– Hekaton –


Die Hoffnung wird immer von Furcht begleitet.
– Seneca –


Hoffe nicht ohne Zweifel, aber verzweifle auch nicht ohne Hoffnung.
– Seneca –


Was der Mensch hofft, enthüllt ihm oft der Schlaf.
– MA Werner, Flury –


Hoffnung ist ein Jagdhund ohne Spur.
– William Shakespeare –


Hoffnung: Das Leben ist eine Frage, auf die der Tod die Antwort gibt.
– Hans Kudszus –


Das ist ein Leben! Man verbringt es hoffend, um es mit einem Tode zu beschließen, an den man wieder Hoffnungen knüpft.
– Voltaire –


Seelenruhe bekommt man, wenn man aufhört zu hoffen.
– arab. Sprichwort –


Trost und Hoffnung brauche ich nicht. Mein Glaube genügt mir zum Leben und zum Sterben, denn mein Glaube ist ein Wissen.
– Pierre Abaillard –


 

Gewohnheit


Gewöhnung und Übung schaffen vor allem Mühelosigkeit.
– Quintilianus, Institutio oratoria –


Die Gewohnheit entzieht den Dingen ihren Glanz.
– Seneca –


Gewohnheit ohne Wahrheit ist versteinerter Irrtum.
– Cyprianus, Epistulae –


Strapazen zu ertragen und Wunden gering zu schätzen lehrt die Gewöhnung.
– Cicero, Tusculanae disputationes –


Gewohnheiten sind der Sieg der Zeit über den Willen.
– Michel de Monataigne –


Es gibt keine Verhältnisse, an die sich der Mensch nicht gewöhnt. Besonders wenn er sieht, dass alle, die ihn umgeben, das gleiche Leben führen.
– Lew N. Graf Tolstoj –


Gewohnheiten werden oft zu Aberglauben.
– Wilhelm von Scholz –


Die Gewohnheit ist Mutter fast aller Sorgen.
– Jakow Trachtenberg –


Die meisten Menschen leben in den Ruinen ihrer Gewohnheiten.
– Jean Cocteau –


Gewohnheiten sind Vorgesetzte, die man nicht bemerkt.
– Hannes Messmer –


Man muss die Tugend eines Menschen nicht nach seinen außergewöhnlichen, sondern nach seinen gewöhnlichen Handlungen messen.
– Blaise Pascal –


Gewohnheit, Sitte und Brauch sind stärker als die Wahrheit.
– Volraire –


Alte Gewohnheit ist stärker als Brief und Siegel.
– dt. Sprichwort –


Wer seine Gewohnheiten überwindet, der achte dass ihm die Überwindung nicht zur Gewohnheit werde.
– Blaise Gall –


Gewohnheit lässt Gefühle in Vergessenheit geraten.
– Peter Bamm –


Die Gewohnheit, gewöhnlich und dauernd zu reden, ist ein Zeichen geistiger Unzulänglichkeit. Ihr Ursprung liegt in dem Unwissen, was in den Köpfen anderer vor sich geht.
– Walter Bagehot –

 

Erkennst du nicht, dass durch Gewohnheit alles seine Kraft verliert?
– Seneca, Naturwisssenschaftliche Untersuchungen IV B, 13.11 –


 

Gesundheit Herz

Gesundheit


Wenn wir uns z.B. ständig mit unserer Gesundheit beschäftigen, werden wir uns in Wirklichkeit kränker fühlen. Demnach ist es nicht möglich, nur eine Seite, in diesem Fall die Positive – zu fördern, da dann die andere Seite irgendwann ihren Tribut fordert. Das „positive Denken“ führt durch die einseitige Sicht der Dinge schließlich zum Realitätsverlust und zum Absturz, wenn sich die Wirklichkeit Bahn bricht.
– Dr. med. Gerhard Gleißner, Gesund leben mit dem Stoizismus –


Vielmehr sollen wir – um wirklich gesund zu sein – das Kunststück vollbringen, unsere Sorge um sie zu vergessen.
– Dr. med Gerhard Gleißner, Gesund leben mit dem Stoizismus –


Die Sorge um die Gesundheit entwürdigt den Geist und macht ihn zum Bittsteller für den Körper.
– Bacon, De dignitate et augmentis scientiarum –


Durch Medizin lässt sich das Schicksal nicht besiegen.
– nach Pseudo-Quintilian, Declamationes –


Es ist kein Zeichen von seelischer Gesundheit, sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anpassen zu können.
– Juddu Krishnamurti –


Viele verlieren ihre Selbstachtung früher als ihre Gesundheit.
– Vytautas Karalius –


In der einen Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wieder zu erlangen.
– Voltaire –


Höchste Gesundheit wird sein, wenn man größtes Vertrauen zu den geistigen Kräften hat, ganz gleich wie sich der Körper befindet.
– Albert Talhoff –


Ein ungeübtes Gehirn ist schädlicher für die Gesundheit als ein ungeübter Körper.
– George Bernard Shaw –


Gesundheit ist eine Idee. Die Abweichungen sind die Realitäten.
– Werner Hilsbecher –


 

Geist Gehirn

Geist


Wenn dein Geist sich bewege, so folge ihm nicht, und er wird sich von der Bewegung loslösen. Und wenn dein Geist auf irgendetwas ruht, so folge ihm nihct, und er wird sich von dem loslösen, worauf er ruht.
– Pai-chang, Meister von Huang Po –


Anständige und prächtige Kleidung verleiht den Menschen Ansehen, doch weibische und verschwenderische schmückt nicht den Körper, sondern enthüllt den Geist.
– Qiuntiliuanus, Institiutio oratoria –


Die Kleidung der Frau schmückt nicht den Körper, sondern offenbart den Geist.
– Hammer, Rosetum historiarum –


Der Geist ist es, der reich macht.
– Seneca –


Wie ein noch so fruchtbarer Acker ohne Bearbeitung nicht ertragreich sein kann, so der Geist ohne Schulung; beides bleibt schwach ohne das andere.
– Cicero, Tusculanae disputationes –


Lektüre stärkt den Geist und erfrischt ihn, wenn er vom Nachdenken ermüdet ist.
– Seneca –


Was wir mit dem Geist erfassen gehört nicht weniger zu uns, als was wir mit den Augen sehen.
– Cicero, Ad familiares –


Das Bild des Geistes spiegelt sich meist in den Worten.
– Ambrosius, De officiis –


Die größten Geister leben oft im Dunkeln verborgen.
– Plautus, Captivi –


Der Führer und Gebieter des Lebens der Menschen ist der Geist.
– Sallust, Bellum Iurguthinum –


Durch seinen Geist vermag viel, wem die Natur die Stärke versagte.
– MA H. Walter –


Ein großer Geist verachtet das Große und zieht das Maßvolle dem Übermäßigen vor.
– Seneca –


Stärker nämlich als jedes Schicksal ist der Geist des Menschen.
– Seneca –


Der Geist ist Herr über sein Schicksal: Er kann sowohl Ursache seines Glücks als auch seines Unglücks sein.
– Seneca –


Es gibt keinen größeren Beweis für Geistesgröße, als wenn man sich durch nichts, was einem begegnen kann, in Aufruhr bringen lässt.
– Seneca –


Der Geist ist nicht wie ein Gefäß, das gefüllt werden soll, sondern wie Holz, das lediglich entzündet werden will.
– Plutarch –


Wer da nicht den Geist hat seines Alters, hat vom Alter alle Wehen.
– Voltaire –


Geist ist gut, aber Verstand ist besser.
– dt. Sprichwort –


Das Auge sieht erst, was der Geist angetippt hat.
– Joachim Günter –


Der Mensch hat einen Geist in sich, den diese Welt nicht befriedigt.
– Matthias Claudius –


Geist zu haben hat den großen Nachteil, dass man fortgesetzt genötigt ist, ihn an halbe Narren zu verschwenden.
– Stendhal –


Wenn schon eine Rangordnung im Reiche des Geistes stattfinden soll, so mag die Fantasie die niedrigste, der Wille die mittlere, die Vernunft die höchste Stelle einnehmen.
– Ernst von Feuchtersleben –


Geistige Liebe – ewige Erneuerung.
– Rudolf Kassner –


Es gibt auch so was wie geistiges Asthma. Man bekommt es, wenn man jedem Trend hinterher rennt.
– Jean Marais –


Wie unglücklich ist die Natur des Menschen! Kaum ist der Geist zur Reife gelangt, so beginnt der Körper dahinzuwelken.
– Montesquieu –


Besser ein ausgeglichener Geist als ein gesunder Köper.
– Prosper, Aquintanus –


Die Sorge um die Gesundheit entwürdigt den Geist und macht ihn zum Bittsteller für den Körper.
– Bacon –


Der Geist ist für die Menschen die Ursache von Fessel und Freiheit. Zur Fessel dient das Haften an der Sinneswelt, die Abkehr von ihr zur Freiheit.
– Upanishaden –


Für die gemeine Masse ist Geist dasselbe wie Narrheit.
– Honoré de Balzac –


Wenn der Geist durch seinen Intellekt haucht, ist er Genius; wenn er durch seinen Willen haucht, ist er Tugend; wenn er durch seine Neigungen strömt, ist er Liebe.
– Ralph Waldo Emerson –


Geist ist: welche Macht die Erkenntnis über das Leben besitzt.
– Sören Kierkegaard –


Solange der Geist sich nicht wandelt, ist jede äußere Wandlung nichtig.
– Walt Whitman –


Ein Geist, der nur Logik ist, gleicht einem Messer, das nichts ist als Klinge. Die Hand wird blutig beim Gebrauch.
– Rabindranath Tagore –


Der geistige Mensch hat die Wahl, entweder Ironiker oder Radikalist zu sein.
– Thomas Mann –


Wenn ein Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
– Hans Carossa –


Man muss Geist haben um ihn aufgeben zu können.
– Peter Bamm –


 

Geburt


Die Geburt ist offenbar ein Schwerverbrechen, denn sie wird mit dem Tode bestraft.
– Voltaire –


Geboren werden heißt, zu sterben anfangen.
– Laotse –


Nach dem Leben ist der Mensch tot. Was war er eigentlich vor seiner Geburt?
– Jakob Siebler –


Dulden muss der Mensch sein Scheiden aus der Welt, wie seine Ankunft; reif sein ist alles.
– William Shakespeare –


Diejenigen, die gestorben sind, kehren in den gleichen Zustand zurück, in dem sie sich vor ihrer Geburt befanden.
– Plutarch, Trostschrift an Apollonius (Moralia 109e-109f) –


Wie lächerlich, sich Sorgen darüber zu machen, in die Freiheit von allen Sorgen überzugehen! So, wie unsere Geburt uns die Geburt aller Dinge gebracht hat, so wird unser Tod der Tod aller Dinge sein. Und daher ist das Bedauern darüber, dass wir in hundert Jahren nicht mehr leben werden, ebenso töricht, wie zu bedauern, dass wir vor hundert Jahren nicht lebten.
– Montaigne, Philosophieren heißt sterben lernen –


 

Ehrgeiz


Wer sein Herz dem Ehrgeiz öffnet, verschließt es der Ruhe.
– chin. Spruch –


Der Weise wird vom Ehrgeiz durch den Ehrgeiz geheilt.
– Jean de la Bruyère –


Ein verfolgter Sklave hat nur einen Herrn. Ein ehrgeiziger Mensch muss der Sklave aller sein, die zu seiner Erhebung beitragen können.
– Jean de la Bruyère –


Den meisten Menschen würden kleine Dinge gelingen, wenn sie nicht von großem Ehrgeiz geplagt wären.
– Samuel Longfellow –


Die Ehrgeizigen und die Wollüstigen haben nur selten Zeit zu denken.
– Voltaire –


Ehrgeiz ist die Unbescheidenheit des Geistes.
– Sir William D`Avenant –


Nur der Ehrgeiz, durch den keine Eitelkeit blinkt, hat Zukunft.
– Sully Prudhomme –


Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagers.
– Oscar Wilde –


Ehrgeiz ist ein Wort, das seine Bedeutung entlarvt.
– Rupert Schützbach –


 

Alter Hand

Alter


Nicht die alterliche Entwicklung ist lobenswert, sondern die charakterliche.
–  Ambrusius, Epistulae –


Verstand, nicht das Alter führt zur Weisheit.
–  Publilius Syrus –


Wer da nicht den Geist hat seines Alters, hat vom Alter alle Wehen.
– Voltaire –


Nichts macht schneller alt, als der immer vorschwebende Gedanke, dass man älter wird.
– Georg Christoph Lichtenberg –


Alt werden heißt – sehend werden.
– Marie von Ebner-Eschenbach –


Alte Leute sind gefährlich: Sie haben keine Angst mehr vor der Zukunft.
– George Bernard Shaw –


Alterserscheinungen sind Drohbriefe des Todes.
– Eleonore van der Straten-Sternberg –


Alt ist jeder von dem Tage an, da er sich nicht mehr bemüht, seine Fehler abzulegen.
– Salomon Baer-Oberdorf –


Das Alter beginnt in dem Augenblick, wo man nicht mehr ohne die Vergangenheit leben kann.
– Heinrich Wolfgang Seidel –


Wer auch im Alter jung bleiben will, muss sich möglichst vieler persönlicher Erinnerungsstücke entledigen, denn Erinnerungen machen alt.
– André Maurois –


Das Alter ist eine Zwangsjacke; wohl dem der sie wie eine Uniform trägt!
– K.H. Bauer –


Man begeht im Alter nicht mehr so viele Dummheiten, weil man sich nicht mehr so gescheit vorkommt.
– Charles Tschopp –


Ältere Leute haben oft das Gefühl, sie würden in einem fremden Land leben.
– Wendelin Schlosser –


Die Kunst des Alterns besteht vor allem in der Kunst des sinnvollen Weglassens und nicht im Weglassen von Sinnvollem.
– Horst Friedrich –


Das Alter raubt dem geistreichen Menschen nur die für die Weisheit zwecklosen Eigenschaften.
– Joseph Joubert –


Die Tragödie des Alters besteht nicht darin, dass man alt ist, sondern dass man jung ist.
– Oscar Wilde –


Vielleicht ist dies das Alter: Wenn uns die Schmerzen leicht, die Freuden schwer werden.
– Wilhelm von Scholz –


Jung ist, wer sich am Abend so fühlt, wie am Morgen, alt, wer sich morgens so fühlt wie abends.
– Tadeusz Kotarbinski –