Schlagwortarchiv für: Seneca

Lob


Schlechten zu missfallen heißt gelobt zu werden.
– Pseudo-Seneca, De remediis fortuitorum –


Alles Schöne ist an und für sich schön und in sich lebst vollendet. Das Lob bildet keinen Bestandteil seines Wesens. Durch das Lob wird ein Gegenstand weder schlechter noch besser.
– Mark Aurel –


Wie töricht muss man sein, einen Hörsaal freudestrahlend unter dem Beifall der Unwissenden zu verlassen! Warum sollte man sich am Lob derer erfreuen, die man selbst nicht loben kann?
– Seneca, Briefe an Lucilius 52.11 –


 

Liebe Herzen

Liebe


Sei nicht in Liebe verbunden, der Verlust der Liebe ist schlimm. Die kennen keine Fesseln, die weder Liebes noch Unliebes haben.
– Buddha –


Eine einzige Kette hält uns gefesselt, die Liebe zum Leben.
– Seneca –


Liebe die Vernunft! Die Liebe zu ihr wird dich gegen schlimmste Konflikte wappnen.
– Seneca –


Lieben und zugleich vernünftig sein ist kaum einem Gott möglich.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Liebe wird aus freien Stücken begonnen, aber nicht beendet.
– Publilius Syrus –


Mit einem Liebenswürdigen verbunden zu sein ist die beste Verwandtschaft.
– Publilius Syrus –


Ohne Schmerz verliert man nie etwas, es sei denn, man hat es ohne Liebe besessen.
– Gregorius Magnus, Moralia inlob –


Die Notwendigkeit pflegt stärker zu sein als die Liebe.
– Seneca, Troades –


Das Verlangen nach Gegenliebe ist nicht das Verlangen nach Liebe, sondern der Eitelkeit.
– Friedrich Nietzsche –


Mag uns die sichtbare Welt zuweilen anmuten wie aus Liebe gebildet; der Stoff des Unsichtbaren ist die Angst.
– Herman Melville –


Viele Menschen lieben an sich, was sie an anderen hassen.
– Ernst Graf Benzel-Sternau –


Uneigennützige Liebe ist doch nur Egoismus in edlerer Form.
– Johann Nestroy –


Die Erinnerung ist der sicherste Grund der Liebe.
– Novalis –


Die Liebe geht, wenn die Erwartung getäuscht wird.
– Wilhelm Weber-Brauns –


In der Freundschaft sehen wir nur die Fehler, die unseren Freunden zum Nachteil gereichen können. In der Liebe sehen wir nur die Fehler, durch die wir selbst leiden.
– Jean de la Bruyère –


Geistige Liebe – ewige Erneuerung.
– Rudolf Kassner –


Liebe ist die schlimmste Bedrohung der Gerechtigkeit.
– Torsti Lehtinen –


Der Himmel schützt die mit seiner Liebe, die er nicht vernichtet sehen will.
– Laotse –


Sorge dafür, das zu haben, was du liebst, oder du wirst dazu gezwungen sein, das zu lieben, was du hast.
– Geroge Bernard Shaw –


Liebe und Freundschaft der meisten Menschen ist ein Füllen ihrer eigenen Leere mit fremdem Inhalt.
– Friedrich Hebbel –


Von Freundschaft zur Liebe – ein Schritt, von Liebe zur Freundschaft – ein Ozean.
– Salomon Baer-Oberdorf –


Warum erntet man Kummer, wenn man Liebe sät?
– Heinrich Heine –


 

Lehrer

Lernen / Lehrer


Wähle den als Lehrer, den du mehr wegen seiner eigenen Erkenntnis bewunderst als wegen fremder.
– Sententiae Varronis –


Es ist erbärmlich wenn einer Lehrer wird, der nie gelernt hat, ein Schüler zu sein.
– Pseudo-Boethius, De disciplina scolarium –


Man muss viel lernen um zu erkennen dass man wenig weiß.
– Michel de Montaigne –


In der Welt lernt der Mensch nur durch Not oder Überzeugung.
– Heinrich Pestalozzi –


Mit der Kunst des Lebens beschäftigt sich der Vielbeschäftigte zuletzt – und es gibt nichts, was schwieriger zu erlernen ist. Die Welt ist voll von Lehrern der anderen Künste; einige davon erlernen Jungen so gut, dass sogar Jungen sie unterrichten können. Zu lernen, wie man lebt, dauert ein Leben lang, und – was dich vielleicht noch mehr verwundert – es dauert ein Leben lang zu lernen wie man stirbt.
– Seneca, Von der Kürze des Lebens 7.3 –


 

Leidenschaft


Die Vernunft ist machtlos wenn einmal die Leidenschaft eingezogen ist.
– Seneca –


Oft muss man auch Einkehr in sich selbst halten; das Gespräch mit Andersartigen stört das innere Gleichgewicht, weckt Leidenschaften und reißt innere Wunden, die nicht völlig verheilt sind, wieder auf.
– Seneca –


Leidenschaften wünscht sich kein Mensch. Denn wer will sich in Ketten legen lassen, wenn er frei sein kann?
– Immanuel Kant –


 

Leiden


Wo immer auch Begehren ist, da findest du Leiden. Wenn das Begehren aufhört bist du frei vom Leiden. Nicht-Begehren ist der Weg zur Wahrheit.
– Bodhidarma –


Sollst dein Leid nicht einem klagen, der dich nicht befreit vom Leid, sollst dein Leid nur einem sagen, der dich auch vom Leid befreit.
– indischer Spruch –


Dulde und harre aus! Dieses Leiden wird dir eines Tages nützen!
– Ovidius, Amores (c.f. Catullus, Carmina ) –


Zu den Ursachen unserer Leiden gehört, dass wir uns nach anderen richten und uns nicht von der Vernunft leiten, sondern uns von der Gewohnheit verleiten lassen.
– Seneca –


Such die Schuld nicht bei den Umständen, wenn du dein Leid selbst verursacht hast.
– Disticha catonis –


Was ein jeder begann wird ihm Leid oder Glück bringen.
– Vergil, Aeneis –


Wenn einer mit unreinem Denken spricht oder handelt, dann folgt ihm das Leiden nach wie das Rad dem Fuße des Zugtieres.
– Dhammapada –


Das Auge des Leidenden ist für die Wahrheit immer am meisten offen.
– Heinrich Pestalozzi –


Leid veredelt nur den guten Menschen.
– Ernst Jucker –


Leid zu ertragen wird oft zum Anlass, alte Meinungen zu korrigieren.
– Gerhardt Kitta –


Die meisten seiner Leiden schafft der Mensch sich selbst.
– Euripides –


Viel Leid der Menschen kommt nur daher, dass sie sich zu Lehrmeistern der anderen aufspielen wollen.
– Meng Dse –


Stell dich auf dein Leid, dann wirst du größer.
– Niccolo Machiavelli –


Was für Gründe wir auch unseren Leiden unterschieben, stets sind es Eigennutz und Eitelkeit, die sie hervorbringen.
– La Rochefoucauld –


Suche in den Leiden die Bedeutung, die sie für dein geistiges Gedeihen haben, und die Bitterkeit deiner Leiden wird vergessen.
– Lew N. Graf Tolstoj –


Nur als Überwinder deines Leides kannst du in den Geist gelangen.
– Bo yin Ra –


Solange ein Mensch das Leid als persönliche Ungerechtigkeit empfindet, wird er es nicht überwinden.
– Irene Justi –


Es ist besser, die Sitten des Volkes und menschliche Laster gelassen zu akzeptieren, ohne in Gelächter oder Tränen auszubrechen; denn sich wegen der Leiden anderer zu bekümmern, bedeutet, für immer unglücklich zu sein, während über die Leiden anderer zu lachen, ein unmenschliches Vergnügen ist.
– Seneca, Von der Gemütsruhe 15.5 –


Verschlimmere dein Leiden nicht und belaste dich nicht mit Klagen. Der Schmerz ist gering, wenn die Einbildung ihm nichts hinzufügt. Wenn du im Gegenteil beginnst, dir gut zuzureden und zu sagen:“ Es ist nichts, oder sicherlich nur geringfügig; halten wir durch, er wird bald aufhörten“ – Wirst du ihn leicht machen, indem du ihn für leicht hälst.
– Seneca, Briefe an Lucilius 78.13 –


 

Leben Pflanze

Leben


Das Universum ist Wandel, das Leben eine Einbildung.
– Mark Aurel –


Und wenn du dreitausend Jahre leben solltest, ja noch zehnmal mehr, es hat ja doch niemand ein anderes Leben zu verlieren als eben das, was er lebt, so wie niemand ein anderes lebt, als was er einmal verlieren wird.
– Mark Aurel, Selbstbetrachtungen –


Das Leben ist uns zum Gebrauch gegeben, es ist uns ohne Zinsen leihweise überlassen, zu keinem bestimmten Termin zurückzuzahlen.
– Seneca –


Das Leben ist weder etwas Gutes, noch etwas Schlechtes: Es ist eine Gelegenheit zu Gutem oder Schlechtem.
– Seneca –


Wer für niemanden lebt, lebt damit nicht ohne weiteres für sich.
– Seneca –


Das Leben ist mit einem Theaterstück vergleichbar: Nicht auf die Länge kommt es an, sondern auf das gute Spiel.
– Seneca –


Nicht schlecht hat gelebt, wer von der Geburt bis zu seinem Tode nicht aufgefallen ist.
– Horatius, Epistulae –


Das ganze Leben ist nichts anderes als eine Reise zum Tod.
– Seneca –


Eine einzige Kette hält uns gefesselt, die Liebe zum Leben.
– Seneca –


Ein Leben ist lang, wenn es erfüllt ist.
– Seneca –


Es gibt keinen Grund zu glauben, jemand habe wegen seiner grauen Haare oder Falten lange gelebt: Er hat nicht lange gelebt, er war nur lange da.
– Seneca –


Wertvoll ist nur was zum Leben notwendig ist; alles erhält seinen Wert nicht von der Natur, sondern von der Einschätzung.
– Pseudo-Seneca, Monita –


Gut leben kann man überall, wenn man mit sich im Einklang ist.
– Albertanus Brixiensis, de amore et dilectione Dei –


Lasst uns mit Gleichmut, wenn es uns nicht gefällt, aus dem Leben weggehen, wie aus einem Theater.
– Cicero, de finibus bonorum et malorum –


Glückseligkeit ist das letzte Ziel des menschlichen Lebens.
– Thomas von Aquin, Summa theologica –


Das ganze Leben der Weisen ist eine Vorbereitung auf den Tod.
– Cicero, Tusculanae disputationes –


Es ist das beste Lebensende, wenn bei unverminderter Geisteskraft und verlässlicher Kraft der Sinne dieselbe Natur, die es auch zusammengefügt hat, ihr eigenes Werk wieder auflöst.
– Cicero, De officiis –


Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie.
– Friedrich Nietzsche –


In feierlichen Augenblicken schreitet jeder auf Stelzen einher. Erst im alltäglichen Leben zeigen wir uns, wie wir sind.
– Robert Saitschick –


Das Leben ist kurt, die Kunst dagegen lang, oder günstige Augenblick ist flüchtig, die Erfahrung unsicher, das Urteil schwierig.
– Hippokrates –


Menschen, die das Leben nicht verstehen, können nicht umhin, den Tod zu fürchten.
– Lew N. Graf Tolstoj –


Hoffnung: Das Leben ist eine Frage, auf die der Tod die Antwort gibt.
– Hans Kudszus –


Es gibt nichts, was die Menschen lieber erhalten zu sehen wünschen und doch weniger schonen, als ihr Leben.
– Jean de la Bruyère –


Das ist ein Leben! Man verbringt es hoffend, um es mit einem Tode zu beschließen, an den man wieder Hoffnungen knüpft.
– Voltaire –


Das Leben ist das einzige Eigentum, das nur dann etwas wert ist, wenn wir es nicht achten. Verächtlich ist es, wenn wir es nicht leicht fallen lassen können, und nur der kann es zu großen Zwecken nutzen, der es leicht und freudig wegwerfen könnte.
– Heinrich von Kleist –


Es kommt immer nur darauf an, dass, wie und wo man auch marschiert, man allerorten die Musik des Lebens hört. Die meisten hören nur die Dissonanzen.
– Theodor Fontane –


Lebenskunst ist nicht zuletzt die Fähigkeit auf etwas notwendiges zu verzichten, um sich etwas überflüssiges zu leisten.
– Vittorio de Sica –


Das Leben ist eine Quarantäne fürs Paradies.
– arab. Sprichwort –


Das Leben kann nur vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden werden.
– Sören Kierkegaard –


Das Leben ist für Denkende eine Komödie und für Fühlende eine Tragödie.
– Horace Walpole –


Was der feinere Teil der Menschen Leben nennt, ist ein wunderliches Gewebe von langweiligen Zeitverkürzungen, noch mehreren Plagen der Eitelkeit und einem ganzen Schwarm an alberner Zerstreuungen.
– Immanuel Kant –


Du kannst dein Leben weder verlängern noch verbreitern, nur vertiefen.
– Joseph Joubert –


Das Leben ist kein Traum. Es wird nur zum Traume durch die Schuld des Menschen, dessen Seele dem Ruf des Erwachens nicht folgt.
– Ernst von Feuchtersleben –


Den Wert eines Menschenlebens bestimmt nicht seine Länge, sondern seine Tiefe.
– Gustav Frenssen –


Es gibt wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
– Mahatma Gandhi –


Leben heißt: die Bestimmung einer jeden Stunde fühlen und danach handeln.
– Friedrich Kayssler –


Menschen, die nur für die Arbeit leben, brauchen Träume; Menschen, die das Leben als Vergnügen betrachten, brauchen keine.
– Julie Elias –


Das Leben nimmt immer dann Vernunft an, wenn einem die Geduld reißt und man es satt hat, sich ewig unterkriegen zu lassen.
– Horst Wolfram Geissler –


In jedem Lebensweg ist mindestens eine Umleitung.
– Horst Friedrich –


Das Leben lieben und ihm doch alles zuleid tun; den Tod hassen und ihm doch alles zulieb tun; das ist menschlicher Irrtum. Ihr hängt am Leben und kürzt es durch euren unvernünftigen Lebenswandel ab. Ihr scheut den Tod und zerrt ihn durch Übermaß am Genießen nahe heran!
– Konfuzius –


Wenn man die Gesamtheit der Zeit betrachtet, besteht praktisch kein Unterschied zwischen dem kürzesten und dem längsten Leben – wenn man, nachdem man die Dauern überprüft hat, die Zeit, die jeder gelebt hat, mit der Zeit vergleicht, die er nicht gelebt hat.
– Seneca, Trostschrift an Marcia 21.3 –


Bedenke, dass ebenso wie älterer Sand verdeckt wird, wenn neuer Sand sich über ihn legt, auch im Leben die Ereignisse, die vorhergehen, bald durch die Ereignisse, die nachher kommen, verdeckt werden.
– Mark Aurel, Selbstbetrachtungen 7.34 –


 

lachen Mann Frau

Lachen / lächeln


Wenn ich mich über einen Narren amüsieren will, brauche ich nicht lange zu suchen: Ich lache über mich.
– Seneca –


Am vielen Lachen erkennt man den Narren.
– MA H. Walter –


Der Tod lächelt uns alle an, das Einzige, was man machen kann, ist zurück zu lächeln.
– Mark Aurel –


 

Krankheit


Krankheit ist ein Hindernis für den Körper, aber nicht für den Willen, es sei denn, der Wille selbst entscheidet sich dazu. Lahmheit ist ein Hindernis für das Bein, aber nicht für den Willen.
– Epiktet –


Unser Übel kommt nicht von außen: Es ist in uns, sitzt in unseren Eingeweiden, und deshalb genesen wir so schwer, weil wir nicht wissen, dass wir krank sind.
– Seneca –


Die Krankheiten der Menschen verwandeln sich in schreckliche Untugenden oder wunderbare Tugenden.
– Hans Habe –


Glücklich die vor der Wissenschaft geborenen, denen es vergönnt war, gleich an ihrer ersten Krankheit zu sterben.
– E.M. Cioran –


Manche haben – bevor sie krank werden – kein Thema!
– Rudolf Habe –


Die Kinderkrankheiten der Seele brechen erst bei den Erwachsenen aus.
– Hans Weigel –


Gelobt sei die Krankheit, denn die Kranken sind ihrer Seele näher als die Gesunden.
– Marcel Proust –


Gesunde sind leichtfertig,
Kranke sind unvernünftig,
Genesene weise.
– Roda Roda –


Genesen heißt: Mit dem All sich wieder verbinden. Krankheit heißt Einsamkeit.
– Otto Weininger –


Krankheit der Seele ist die starr festgehaltene irrige Meinung, man müsse mit aller Kraft erstreben, was nur in einem sehr geringen Grad erstrebenswert ist.
– Seneca –


 

Kraft Muskeln

Kraft


Nicht der ist für kräftig zu halten, der ständig mit seiner Körperkraft beschäftigt ist, sondern jeder, den man klug mit seiner Kraft umgehen sieht.
– Werner, lat. Sprichwörter –


Zwei Dinge geben der Seele vor allem Kraft: Glaube an die Wahrheit und Selbstvertrauen.
– Seneca –


Die Last muss den Kräften angepasst sein, und man darf nicht mehr übernehmen, als man bewältigen kann.
– Seneca –


Kraft ohne Klugheit stürzt durch die eigene Wucht.
– Horaz, Carmina –


Was du hast, das sollst du nutzen, und was du tust, tu nach dem Maß deiner Kräfte.
– Cicero –


Über die Kraft kann niemand kämpfen, auch nicht der Tapferste.
– Homer –


Die geistige Kraft steigt und sinkt mit der moralischen.
– M. Herbert –


 

Körper

Körper


Der Leib ist der Kerker der Seele.
– Innocentius, De miseria condiciones homanae –


Geringschätzung gegenüber seinem Körper, das ist die verlässliche Freiheit.
– Seneca –


Körperliche Fähigkeiten sind zwar für den Körper gut doch insgesamt sind sie keine Güter.
– Seneca –


Wir sollten uns nicht so verhalten, als müssten wir für unseren Körper leben, sondern als könnten wir es nicht ohne ihn.
– Seneca –


Willst du deinem Körper gegenüber frei sein? Dann bewohne ihn wie einer, der ausziehen wird.
– Seneca –


Körperliche Unversehrtheit ist nichts wert, wo die Gesinnung nicht makellos ist.
– collectio cononum –


Ist der Kopf krank, leidet der ganze Körper mit.
– Beda venerabilis, Proverbioum liber –


Besser ein ausgeglichener Geist als ein gesunder Körper.
– Prosper Aquitanus, Liber sententiarum –


Nicht der ist für kräftig zu halten, der ständig mit seiner Körperkraft beschäftigt ist, sondern jeder, den man klug mit seiner Kraft umgehen sieht.
– Werner, Lat. Sprichwörter –


Die Sorge um die Gesundheit entwürdigt den Geist und macht ihn zum Bittsteller für den Körper.
– Bacon, De dignitate et augmentis scientiarum –


Der Körper ist das Schiff, der strahlende und aufrechte Geist ist der Seemann. Wenn dieser fehlt, weh dir, Schiff !
Denis, Carmina, Elegiaca –


Anständige und prächtige Kleidung verleiht den Menschen Ansehen, doch weibische und verschwenderische schmückt nicht den Körper, sondern enthüllt den Geist.
– Quintilianus, Institutio oratoria –


Die Kleidung der Frau schmückt nicht den Körper, sondern offenbart den Geist.
– Hammer, Rosetum historiarum –


Was ist das für ein Wahnsinn, sein Vermögen an seinem Körper mit sich herumzutragen?
– Ovidius, Ars amatoria –


Ich bin größer und zu größerem geschaffen, als ein Sklave meines Körpers zu sein, den ich nur als eine Fessel betrachte, die meiner Freiheit – angelegt ist.
– Seneca –


Schönheit des Körpers vergeht bald. Welcher Weise vertraut einem zerbrechlichen Gut?
– Seneca, Phaedra –


Große Seelen gehen nicht mit den Körper zugrunde.
– Tacitus, Agricola –


Zwei Gäste sind es, die du stets bewirtest: deinen Leib und deine Seele. Was du dem Leib bietest, gibst du bald wieder her. Was du aber der Seele bietest, behälst du für immer.
– Seneca –


Wie unglücklich ist die Natur des Menschen! Kaum ist der Geist zur Reife gelangt, so beginnt der Körper dahinzuwelken.
– Montesquieu –


Gravitätisches Auftreten ist ein Geheimnis des Körpers, erfunden, um die Mängel des Geistes zu verbergen.
– La Rochefoucauld –


Der Körper ist nur ein Instrument für die Erfahrung des menschlichen Geistes.
– Shankara –


Die Seele ist im Körper gegenwärtig wie das Licht in der Luft.
– Plotin –


Es ist eine Schande, dass in einem Leben, in dem dein Körper noch nicht versagt hat, die Seele vorher versagt.
– Mark Aurel –


Der arme Körper muss vom Geist getrennt werden, so, wie beide zuvor getrennt waren, entweder jetzt oder später. Warum bekümmert es dich, wenn es jetzt geschieht? Denn wenn auch nicht jetzt, so wird es später doch dazu kommen.
– Epiktet, Unterredungen 2.1.17 –


Wie kommt es, dass es uns nicht in Wut versetzt, jemandem zu begegnen, dessen Körper entstellt oder behindert ist, wir aber einen entstellten Geist nicht ohne Wut ertragen können? Solch eine bösartige Strenge fällt eher auf den Kritiker zurück als auf den Defekt.
– Montaigne, Über die Gesprächs- und Diskussionskunst –