Schlagwortarchiv für: Ruhe

Zurückziehen


Da suchen die Menschen Stätten um sich zurückzuziehen:
Aufenthalte auf dem Lande, an der See, im Gebirge. Und auch du pflegst dich am meisten nach solchen Stätten zu sehnen. Und doch ist all solches Verlangen in höchstem Grade kindisch, während es doch möglich ist, sich zu jeder Stunde, wenn man will, in sich selbst zurückzuziehen. Denn der Mensch zieht sich nach keiner anderen Stätte zu größerer Ruhe und Ungestörtheit zurück als in seine eigene Seele, vor allem derjenige, der in sich einen solchen Seelengrund hat, wenn er in ihn untertaucht, sich alsbald in vollendeter Ruhe befindet. Unter „Ruhe“ aber verstehe ich nichts anderes als vollendete Harmonie. Suche dir daher ständig diese Zuflucht und erneuere dich selbst. Es soll aber kurz und grundlegend sein was dir im gegebenen Falle sofort einfallen und genügen wird, umd den ganzen Hofstaat von dir abzusperren und dich zu geleiten, ohne dass du über das grollst, zu dem du zurückkehrst.
– Mark Aurel –

Zieh dich, soweit du kannst, in dich selbst zurück.
– Seneca –

Widerspruch


Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht.
– Johann Peter Eckermann –


Denken und Sein werden vom Widerspruch bestimmt.
– Aristoteles –


Wenn dir niemand mehr widerspricht, frag dich, warum!
– Bernhard Pollak –


 

Weiseheit Mönch

Weisheit / weise


Nur der höchste Mensch vermag es, in der Welt zu wandeln, ohne sich ablenken zu lassen, den Menschen sich anzupassen, ohne sein Selbst zu verlieren. Nur der Weise wandelt seinen Weg in eine dem allgemeinen Wahn entgegengesetzte Richtung.
– Dschuang Dse –


Darum sagen wir, dass dem Weisen nichts geschieht, was er nicht schon erwartet hat.
– Seneca –


Der Weise handelt nicht für sein Ich, er findet Ruhe in der Betrachtung. Das ist der Weg zur Erleuchtung.
– Dschuang Dse –


Je klarer das Wasser, desto weniger Fische.
Je klüger ein Mensch, desto weniger Weisheit.
– chin. Spruch –


Der Weise ist nicht gelehrt,
der Gelehrte ist nicht weise.
– Laotse –


Der Weise sucht, was in ihm selber ist,
der Tor, was außerhalb von ihm ist.
– Konfuzius –


Der Weise hat keine feste Meinung. Er ist wie Wasser. Er passt sich den Umständen an und folgt dem natürlichen Fluss des Lebens.
– Laotse –


Der Weise beherrscht seine Gefühle, der Tor dient ihnen.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Der Weise genügt sich selbst.
– Seneca –


Es zeugt von Weisheit, alles, was einem Menschen zustoßen kann, im Voraus zu bedenken, auf dass es gelassen ertragen wird, wenn es eintritt.
– Cicero, Orationes Phillipicae –


Dem Weisen allein gelingt es, nichts gegen seinen Willen zu tun.
– Cicero, Paradoxa Stoicorum –


Wenn der Weise sich selbst überwindet, ist er unüberwindlich.
– Publilius Syrus –


Weisheit beruht nicht auf Bücherwissen.
– Seneca –


Das Herz des Weisen strebt nach Einsicht.
– Vulgata, Liber provebiorum –


Wenn du geschwiegen hättest, könntest du weiter als weise gelten.
– Wander, dt. Sprichwörter Lexikon –


Ein Vorzug der Weisheit ist, dass sie einen zu einem selbst zurückbringt.
– Publilius Syrus –


Das ist der höchste Zweck der Weisheit und zugleich ihr Kennzeichen, dass mit den Worten die Taten übereinstimmen, dass der Mensch immer in voller Übereinstimmung mit sich selbst lebt.
– Seneca –


Weisheit ist die Tochter der Erfahrung und der Erinnerung.
– Afranius bei Gellius, Noctes Atticae –


Verstand, nicht das Alter führt zur Weisheit.
– Publilius Syrus –


Der Weise kämpft gegen alle an, wenn er denkt.
– Publilius Syrus –


Im Bekenntnis der Unwissenheit liegt die höchste Weisheit.
– Minucius Felix, Octavius –


Einem Weisen kann kein elender Tod widerfahren.
– Cicero, In catilinam –


Die Weisheit weist uns alle Wege, die zu Ruhe und Seelenfrieden führen.
– Cicero, De finibus –


Das ganze Leben der Weisen ist eine Vorbereitung auf den Tod.
– Cicero, Tusculanae disputationes –


Der Weise wird denen, die sich verfehlen, nicht zürnen.
– Seneca, de ira –


Dem Weisen sind wenige Worte genug.
– Wander 5 –


Einem Weisen steht es nicht an zu sagen: Das hätte ich nicht gedacht.
– MA H. Walter –


Weisheit ist die Wissenschaft der göttlichen und menschlichen Dinge und das Wissen davon, was die Ursache jeder Erscheinung ist.
– Cicero, Tusculanae disputationes –


Siegerin über das Schicksal ist die philosophische Weisheit.
– Juvenal, Saturae –


Weise ist der Mensch, der den Dingen nicht nachtrauert, die er nicht besitzt, sondern sich der Dinge erfreut, die er hat.
– Epiktet –


Auf die Absicht aller Dinge, nicht auf den Erfolg blickt der Weise.
– Seneca –


Der Weise sucht, was in ihm ist, der Tor was außerhalb.
– Konfuzius –


Gesunder Menschenverstand in ungewöhnlichem Maße ist das, was die Welt Weisheit nennt.
– Samuel Coleridge –


Ob ein Mensch klug ist, erkennt man an seinen Antworten. Ob ein Mensch weise ist, erkennt man an seinen Fragen.
– Nagib Mahfuz –


Der Weise wird vom Ehrgeiz durch den Ehrgeiz geheilt.
– Jean de La Bruyère –


Die Freundschaft, welche Weisheit nicht knüpfte, kann Torheit nicht auflösen.
– William Shakespeare –


Der Durchschnittsmensch lebt in der Vergangenheit, der Weise lebt in der Ewigkeit des Jetzt.
– Peter Horton –


Ein Weiser hält es für besser, sich nicht in einen Kampf einzulassen, als ihn zu gewinnen.
– La Rochefoucauld –


Der Weise kümmert sich nicht um das, was er nicht haben kann.
– chin. Sprichwort –


Kein Weiser hat sich je gewünscht, jünger zu sein.
– Jonathan Swift –


Weisheit ist immer ein Segen, Bildung manchmal ein Fluch.
– John A. Shedd –


Nichts ähnelt einem Weisen mehr als ein Narr, der den Mund hält.
– Franz von Sales –


Der Weise spricht,
Der Kluge redet,
Der Dumme schwatzt.
– Lisa Wenger –


Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
– Ludwig Börne –

Die Toren wissen gewöhnlich das am besten, was der Weise zweifelt, jemals in Erfahrung zu bringen.
– Marie von Ebner-Eschenbach –


Der Weise teilt, was ihm zuteil wird, so, dass der Verlust ihn nicht mehr treffen kann.
– Hellmut Walters –


Nur die Menschen, die für die Weisheit Zeit haben, sind frei von Unruhe. Sie allein leben.
– Seneca –


Auch hält sich der Weise selbst nicht für unwürdig, Geschenke des Schicksals zu erhalten. Er liebt den Reichtum nicht, sondern er bevorzugt ihn; er gesteht ihm keinen Platz in seinem Herzen zu, sondern in seinem Haus; er lehnt den Reichtum, den er hat, nicht ab, sondern behält ihn, um mehr Mittel für die Ausübung seiner Tugend zu haben.
– Seneca, Vom glückseligen Leben 21.4 –


Glaubst du, der Weise werde von Übeln bedrängt? Er nutzt sie. Phidias verstand nicht nur, aus Elfenbein, sondern auch aus Bronze Statuen anzufertigen. Wenn man ihm Marmor oder ein noch minderwertigeres Material gegeben hätte, hätte er auch daraus die beste Statue gemacht, die man nur daraus machen kann. So wird der Weise im Reichtum seine Tugend beweisen, wenn es ihm möglich ist, andernfalls in Armut; wenn er kann, zu Haus, andernfalls im Exil; wenn er kann, als Feldherr, andernfalls als Soldat; wenn er kann, bei guter Gesundheit, andernfalls geschwächt. Welches Schicksal ihm auch widerfahren mag, er wird daraus etwas Bemerkenswertes machen.
– Seneca, Briefe an Lucilius 85.39 –


Der Weise gewöhnt sich an zukünftige Übel: Was anderen Menschen durch langes Erdulden erträglich wird, macht er sich durch langes nachdenken erträglich.
– Seneca, Briefe an Lucilius 76.35 –


 

Stille


Das Einfache begehrt, wer in der Stille lebt.
– chin. Spruch –


Die Stille des Weisen ist nicht eine Stille, die er einhält, weil er sie für gut befindet. Vielmehr mögen die mannigfaltigen Wesen und Dinge sein Herz nicht mehr zu stören. Und darum ist er still.
– Dschuang Dse –


Je stiller du bist, desto mehr kannst du hören.
– chin. Weisheit –


Wenn das, was du sagen möchtest, nicht schöner ist als die Stille, dann schweige.
– chin. Weisheit –


Es gibt nichts stilleres als eine geladene Kanone.
– Heinrich Heine –


Die größte Offenbarung ist die Stille.
– Laotse –


Großstadtbewohner sind Menschen, die die Stille oft mehr aus der Ruhe bringt als der Lärm.
– Werner Mitsch –


 

Ruhe Boote See

Ruhe


Wer sein Herz dem Ehrgeiz öffnet, verschließt es der Ruhe.
– chin. Spruch –


Lerne ruhig zu bleiben. Nicht alles verdient eine Reaktion.
– fernöstl. Weisheit –


Der vollkommene Ausdruck der Persönlichkeit ist nicht Empörung sondern Ruhe.
– Oscar Wilde –


 

Persönlichkeit


Der vollkommene Ausdruck der Persönlichkeit ist nicht Empörung sondern Ruhe.
– Oscar Wilde – 


 

Materie


Unsere Stoiker behaupten, in der Natur gebe es zwei Prinzipien, die alles bewirken, Ursache und Materie. Die Materie liegt untätig da, eine Masse, die zu allem bereit ist, die, wenn niemand sie in Bewegung setzt, in Ruhe verharrt. Die Ursache aber, das heißt die Vernunft, formt die Materie, wendet sie, wohin sie will und bringt aus ihr verschiedene Werke hervor. Es muss also etwas sein, woraus etwas entsteht, sodann etwas, wodurch etwas wird. Letzteres ist die Ursache, ersteres die Materie.
– Seneca –


 

Klagen


Vor allem aber meide Depressive und solche, die über alles und jedes jammern, denen jeder Anlass für Klagen recht kommt. Mag solch ein Mensch einem auch treu und wohlgesinnt sein, er ist trotzdem ein Feind unserer Ruhe und Gelassenheit, ein Begleiter ohne seelisches Gleichgewicht, der ständig über alles seufzt und jammert.
– Seneca –


Klagen bedeutet, das Leben nicht zu verstehen.
– Dschuang Dse –


Es ist überflüssig zu jammern, wenn beim Jammern nichts herauskommt.
– Seneca –


Wer sich selbst anklagt, den kann ein anderer nicht mehr anklagen.
– Publilius Syrus –


Man soll sich maßvoll freuen und in aller Stille klagen.
– Phaedrus, Liber fabularum –


Ganz besonders sollte man jedoch die Verdrießlichen meiden, die alles bejammern und denen jeder Anlass hochwillkommen ist zum Lamentieren.
– Seneca –


Lass niemanden mehr dein Gejammer über das öffentliche Leben anhören, nicht einmal dich selbst.
– Mark Aurel –


Leute, die auf Rosen gebettet sind, verraten sich dadurch, dass sie immerzu über die Dornen jammern.
– Francoise Sagan –

 

Verschlimmere dein Leiden nicht und belaste dich nicht mit Klagen. Der Schmerz ist gering, wenn die Einbildung ihm nichts hinzufügt. Wenn du im Gegenteil beginnst, dir gut zuzureden und zu sagen:“ Es ist nichts, oder sicherlich nur geringfügig; halten wir durch, er wird bald aufhörten“ – Wirst du ihn leicht machen, indem du ihn für leicht hälst.
– Seneca, Briefe an Lucilius 78.13 –


 

Herz

Herz


Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen.
– chin. Spruch –


Wer sein Herz dem Ehrgeiz öffnet, verschließt es der Ruhe.
– chin. Spruch –


Der Mund spricht von dem, wovon das Herz voll ist.
– arab. Sprichwort –


Sehen kann man nur, was jemand tut, ins Herz blickt man keinem.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Herz und Verstand sind sich selten einig.
– Josef Viktor Stummer –


Hänge dein Herz an kein vergänglich Ding.
– Matthias Claudius –


 

Gleich


Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht.
– Johann Peter Eckermann –


Die meisten Menschen wünschen die Gleichheit nur mit jenen, die mehr sind oder mehr haben als sie selbst.
– Henry de Montherlant –


Seicht und seicht gesellt sich gern.
– Eleonore van der Straten-Sternberg –