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Weg Wald

Weg


Wenn du auf dem Pfad der Vernunft voranschreitest, werden dir die Menschen im Wege stehen.
– Mark Aurel –


Und ist der Schüler nicht wenigstens die Hälfte seines Weges alleine gegangen, so hat er nichts gelernt.
– Sokrates –


Fürchte dich nicht, langsam zu gehen!
Fürchte dich nur, stehenzubleiben.
– chin. Spruch –


Von allen, die den weiten Weg gemacht,
hat keiner eine Nachricht hergebracht.
So lass nichts zurück in dieser Welt,
du kehrst nicht wieder, wenn du dich aufgemacht.
– Rubaijat –


Immer wandle den kürzesten Weg, den du zu gehen hast! Er ist der natürliche. Man folgt da dem Reden und Tun nur der gesunden Vernunft. Du wirst dich auf diese Weise von mancher Sorge und von manchem Ballast befreien.
– Mark Aurel / Selbstbetrachtungen –


Wer viele Wege verfolgt, kennt sein Ziel nicht.
– Sententiae Varronis –


Nirgends kommt hin, wer allen Pfaden folgt, die er sieht.
– Sententiae Varronis –


Ausgetretene Pfade sind sicherer, aber es sind Sklaven, die sie gehen.
– Pubilius Syrus –


Entweder ich finde den Weg oder ich bahne ihn mir.
– Seneca, Herculesfurens –


Wir müssen auf dem von der Natur vorgeschriebenen Weg bleiben und dürfen nicht von ihm abweichen: Wer ihr folgt, dem ist alles leicht und bequem; wer sich ihr widersetzt, führt ein Leben wie einer, der gegen die Strömung anrudert.
– Seneca –


Lang ist der Weg über Belehrungen, kurz und wirksam über Beispiele.
– Seneca –


Die für sich den Pfad nicht kennen, zeigen anderen den Weg.
– Cicero, De divinatione –


Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: Durch Nachdenken, das ist der edelste. Durch Nachahmen, das ist der leichteste. Und durch Erfahrung, das ist der bitterste.
– Konfuzius –


Wer aufrecht seinen Weg sucht, stets seinem Gewissen verantwortlich, dem dürfen wir unsere Achtung nicht versagen, er mag mit uns oder gegen uns gehen.
– Robert Bosch –


Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der Weg nicht zu ende gegangen wird.
– Shankara –


Nach innen geht der geheimnisvolle Weg; in uns oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und Zukunft.
– Novalis –


Unbeirrt seinen Weg gehen heißt, sich fortwährend ändern.
– Herbert Eisenreich –


In jedem Lebensweg ist mindestens eine Umleitung.
– Horst Friedrich –


Wer zu sich selber finden will, darf andere nicht nach dem Weg fragen.
– Peter Tille –


 

Raupe

Wandel


Das Äußere hat bei keinen Bestand: Die Natur, die Verwandlerin aller Dinge, schafft aus allem wieder anderes, und nichts auf der ganzen Welt geht zugrunde, glaubt mir, sondern wandelt sich, erneuert sein Gesicht, und geboren zu werden heißt, etwas anderes, als zuvor war, zu sein beginnen, und sterben, genau damit aufzuhören. Mag sich auch das eine hierhin, das andere dorthin verwandeln, insgesamt ist doch alles beständig.
– Ovidius, Metamorphosis –


Menschliches Leben ist dem Wechsel ausgesetzt, so dass aus Glück Unglück, aus Unglück Glück entsteht. Die Anfänge von beidem lässt  im Dunkeln, und meist verbergen sich die Ursachen von Gut und Böse hinter der Maske des Gegenteils.
– Plinius, Panegyricus –


Fürchte, wenn alles gut geht, immer den Wechsel, denk andererseits im Unglück daran, auf Besserung zu hoffen.
– Disticha Catonis –


Betrachte nicht als dein, was wechseln kann.
– Publilius Syrus –


Verlust ist nichts anderes als Verwandlung.
– Mark Aurel –


Wandelbarkeit ist gerade ein Vorzug höherer Naturen.
– Novalis –


Die Natur begreift das kosmische Gesetz des Wandels besser als der Mensch. Kein Baum versucht, sich gegen die Vergänglichkeit zu wehren, er steht unmittelbar im Wandel der Natur.
– Yunyu Kitayama –


 

Liebe Herzen

Liebe


Sei nicht in Liebe verbunden, der Verlust der Liebe ist schlimm. Die kennen keine Fesseln, die weder Liebes noch Unliebes haben.
– Buddha –


Eine einzige Kette hält uns gefesselt, die Liebe zum Leben.
– Seneca –


Liebe die Vernunft! Die Liebe zu ihr wird dich gegen schlimmste Konflikte wappnen.
– Seneca –


Lieben und zugleich vernünftig sein ist kaum einem Gott möglich.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Liebe wird aus freien Stücken begonnen, aber nicht beendet.
– Publilius Syrus –


Mit einem Liebenswürdigen verbunden zu sein ist die beste Verwandtschaft.
– Publilius Syrus –


Ohne Schmerz verliert man nie etwas, es sei denn, man hat es ohne Liebe besessen.
– Gregorius Magnus, Moralia inlob –


Die Notwendigkeit pflegt stärker zu sein als die Liebe.
– Seneca, Troades –


Das Verlangen nach Gegenliebe ist nicht das Verlangen nach Liebe, sondern der Eitelkeit.
– Friedrich Nietzsche –


Mag uns die sichtbare Welt zuweilen anmuten wie aus Liebe gebildet; der Stoff des Unsichtbaren ist die Angst.
– Herman Melville –


Viele Menschen lieben an sich, was sie an anderen hassen.
– Ernst Graf Benzel-Sternau –


Uneigennützige Liebe ist doch nur Egoismus in edlerer Form.
– Johann Nestroy –


Die Erinnerung ist der sicherste Grund der Liebe.
– Novalis –


Die Liebe geht, wenn die Erwartung getäuscht wird.
– Wilhelm Weber-Brauns –


In der Freundschaft sehen wir nur die Fehler, die unseren Freunden zum Nachteil gereichen können. In der Liebe sehen wir nur die Fehler, durch die wir selbst leiden.
– Jean de la Bruyère –


Geistige Liebe – ewige Erneuerung.
– Rudolf Kassner –


Liebe ist die schlimmste Bedrohung der Gerechtigkeit.
– Torsti Lehtinen –


Der Himmel schützt die mit seiner Liebe, die er nicht vernichtet sehen will.
– Laotse –


Sorge dafür, das zu haben, was du liebst, oder du wirst dazu gezwungen sein, das zu lieben, was du hast.
– Geroge Bernard Shaw –


Liebe und Freundschaft der meisten Menschen ist ein Füllen ihrer eigenen Leere mit fremdem Inhalt.
– Friedrich Hebbel –


Von Freundschaft zur Liebe – ein Schritt, von Liebe zur Freundschaft – ein Ozean.
– Salomon Baer-Oberdorf –


Warum erntet man Kummer, wenn man Liebe sät?
– Heinrich Heine –


 

Gutes


Tu Gutes und wirf es ins Wasser.
– indischer Spruch –


Was man Schlechten schenkt, nimmt man Guten weg.
– Publilius Syrus –


Die Guten hassen die Sünde aus Liebe zur Tugend, die Schlechten aus Furcht vor Strafe.
– Horaz, Epistulae –


Wir müssen aus den Dingen, die in unserer Macht stehen, das Beste machen und alles andere so nehmen wie es ist.
– Epiktet –


Nicht im Großen liegt das Gute, sondern im Guten das Große.
-Zenon –


Alles ist gut. Nur nicht immer, nur nicht überall, nur nicht für alle.
– Novalis –


Man begehrt, regt sich auf, leidet um des Bösen willen; Das Gute vollzieht sich ohne Aufregung.
– Lew N. Graf Tolstoj –


Auf alles Schöne federleicht zu antworten, alles Hässliche aber wie Wasser an mir ablaufen zu lassen, soll mein Ziel sein.
– Otto Braun –


Tue das Gute vor dich hin, und kümmere dich nicht, was daraus wird.
– Matthias Claudius –


Wir haben die Pflicht, jeden Menschen für gut zu halten, solange er uns nicht das Gegenteil beweist.
– Ludwig Ganghofer –


Das Gute zu schaffen braucht unendliche Zeit, das Böse zu tun einen Augenblick.
– Carl J. Burckhardt –


Du sollst nicht sagen: es ist nicht gut. Du sollst sagen: Es gefällt mir nicht. Dass weißt du, dass du dich keiner Gefahr aussetzt.
– James A McNeil Whistler –


 

Glück Kleeblatt

Glück / glücklich


Das Glück ist das Gewahrsein der eigenen Existenz. Der Reichtum ist die Abwesenheit von Begierde.
Der Wahnsinn ist das Streben nach äußeren Zielen.
– Dschuang Dse –


Das Glück gewährt vieles zum Gebrauch, nichts als festes Eigentum.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Das Glück ist wie Glas: Wenn es glänzt, bricht es.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Halte nie einen für glücklich, der von seinem Glück abhängig ist. Auf brüchigem Boden baut, wer sich an Äußerlichkeiten erfreut: Freude, die von außen kommt, geht auch wieder.
– Seneca –


Es fehlt nie an glücklichen oder unglücklichen Gründen dafür, sich aufzuregen.
– Seneca –


Niemand kann glücklich genannt werden, wenn er sich nicht im Einklang mit der Natur befindet.
– Seneca –


Wer kein Glück braucht ist glücklicher als der, dem es zufällt.
– Seneca –


Ich warte auf eine glückliche Entwicklung der Dinge, aber ich bin auf Schlimmes gefasst.
– Seneca –


Willst du glücklich sein, denk zuerst daran, denen, die dich missachten, keine Beachtung zu schenken.
– Pseudo-Seneca, Liber de moribus –


Im Unglück findet Hilfe, wer im Glück sie selber leistet.
– Publilius Syrus –


Keine Treue hält bei den Menschen irgendwo lange an, wenn das Glück schwankt.
– Silius Italicus, Punica –


Keiner kann glücklich werden, wenn er nicht über sich hinaussteigt, nicht in körperlichem, sondern in geistig- seelischem Aufstieg.
– Bonaventura, Hinerarium mentis in Deum –


Der Geduldige und der Tapfere erschaffen sich ihr Glück selber.
– Publilus Syrus –


Wenn du glücklich sein willst, gib nicht viel darauf, wenn man nicht viel von dir hält.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Sei demütig im Glück, aufrecht im Unglück.
– Publilius Syrus –


Das Glück gibt vielen zu viel, aber keinem genug.
– Martialis, Epigrammata –


Wen das Glück zu sehr begünstigt, dem raubt es den Verstand.
– Publilius Syrus –


Was ein jeder begann wird ihm Leid oder Glück bringen.
– Vergil, Aeneis –


Das Glück lässt sich leichter finden als festhalten.
– Publilius Syrus –


Der Weg zum Glück besteht darin, sich um nichts zu sorgen, was sich unserem Einfluss entzieht.
– Epiktet –


Nichts bringt uns mehr vom Weg zum Glück ab, als dass wir uns nach dem Gerede der Leute richten, statt nach unseren Überzeugungen.
– Seneca –


Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein.
– Sokrates –


Glück ist ein Entschluss.
– René Descartes –


Glück ist, wenn das Pech die anderen trifft.
– Horaz –


Glücklich sein ist die beste Schule für gute Manieren. Nur Unglückliche sind grob.
– William Morris –


Das wahrhafte Glück des Daseins liegt nicht im Sein, sondern im Werden.
– Otto Heuschele –


Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit. Das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.
– Perikles –


Glück ist, wenn Gelegenheit auf Bereitschaft trifft.
– Lothar Schmidt –


Das Glück besteht im schönen Fluss des Lebens.
– Zenon –


Du kannst dem Glück nicht ein Pförtchen öffnen, ohne zugleich vor der Sorge ein Tor aufzureißen.
– Marie von Ebner-Eschenbach –


Darin besteht das Glück, dass, was du wünscht, du ebenso leicht entbehren kannst.
– Carlos von Tschudi –


Unser Glück besteht nicht zuletzt in der Kraft, die wir haben, unser Unglück zu ertragen.
– Albert Jenny –


Die meisten Menschen wären glücklich, wenn sie sich das Leben leisten könnten, das sie sich leisten.
– Danny Kaye –


Was für ein Glück, dass wir alle sterben müssen! Stände es jedem frei, zu bleiben oder zu gehen, würde wohl allein einigen Gescheiten auf die Dauer das Leben über werden, die Dummköpfe würden ewig sein wollen, die Angsthasen sich vor dem Tode drücken und die Faulen zu faul sein zu sterben.
– Hans Kasper –


Es ist schwer das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich es anderswo zu finden.
– Nikolas Chamfort –


Das Bewusstsein in seiner Selbstprüfung aufrichtig zu sein, ist die größte Form des Glücks.
– Meng Dse –


Suche das Glück nicht mit dem Fernrohr.
– Isländ. Sprichwort –


Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.
– Konfuzius –


Das Glück gehört denen, die sich selber genügen.
– Aristoteles –


Höchstes Glück ist: Kein Glück kennen.
– Dschuang Dse –


Glücklich ist nicht, wer anderen so vorkommt, sondern wer sich selbst dafür hält.
– Seneca –


Glückselig kann auch der genannt werden, der – von der Vernunft geleitet – nicht mehr wünscht und nicht mehr fürchtet.
– Seneca –


Wenn man nur glücklich sein wollte, wäre es bald getan: aber man will ja glücklicher sein als die anderen, und das ist fast immer schwierig, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie wirklich sind.
– Montesquieu –


Es gibt Menschen, die glücklich leben, ohne es zu wissen.
– Vauvenargues –


Sich recht anschauend vorstellen zu lernen, dass niemand vollkommen glücklich ist, ist vielleicht der nächste Weg, vollkommen glücklich zu werden.
– Georg Christoph Lichtenberg –


Alle Gelegenheit, glücklich zu werden, hilft nichts, wer den Verstand nicht hat, sie zu benutzen.
– Johann Peter Hebel –


Das wahre Glück baut sich jeder nur dadurch, dass er sich durch seine Gefühle unabhängig vom Schicksale macht.
– Wilhelm von Humboldt –


In dieser Welt laufen viele dem Glück nach wie ein Geistesabwesender, der nach seinem Hut jagt, während er ihn die ganze Zeit auf dem Kopf oder in der Hand hat.
– Sydney Smith –


Glück ist Talent für das Schicksal.
– Novalis –


Wie albern der Grundsatz über die Unbeständigkeit des Glücks: es gibt gar nichts Beständigeres.
– Johann Nestroy –


Raube dem Durchschnittsmenschen die Illusion seines Lebens, und du hast ihn auch seines Glückes beraubt.
– Henrik Ibsen –


Glücklich, wer alles von sich weist, was ihn hindert zerstreut, und wer sich in eins zu sammeln vermag.
– Thomas von Kempen –


Segelnd im Glücke zerschellt Menschengeschick an verborgener Klippe.
– Aischylos –


 

Geduld / Ungeduld


Geduld ist ein Baum, dessen Wurzel bitter, dessen Frucht aber sehr süß ist.
– pers. Spruch –


Dulde und harre aus! Du hast schon Schwereres ertragen.
– Ovidius, Tristia –

 

Geduld verkürzt, Ungeduld verlängert die Zeit des Wartens.
– Jakow Trachtenberg –


Geduld dient als Schutz vor dem Unrecht genau wie Kleidung gegen Kälte. Denn wenn du mit zunehmender Kälte mehr Kleider anziehst, wird sie keine Macht haben, dir etwas anzutun. Auf gleiche Weise muss deine Geduld wachsen, wenn du großem Unrecht begegnest.
– Leornardo da Vinci –


Geduld ist bitter aber sie trägt süße Früchte.
– Jean-Jaques Rousseau –


Geduld ist die Kunst zu hoffen.
– Friedrich Schleiermacher –


Geduld ist zweierlei: ruhige Ertragung des Mangels, ruhige Ertragung des Übermaßes. Die echte Geduld zeugt von großer Elastizität.
– Novalis –


An der Grenze der Geduld beginnen die Konflikte.
– Oscar Wilde –


Es bedarf großer Geduld um sie zu lernen.
– Stanislaw Jerzy Lec –


Geduld braucht man vor allem dann, wenn man sie leicht verlieren kann.
– Gerhard Branstner –

 

Je mehr du vermagst, umso mehr sollst du geduldig hinnehmen.
– Seneca –


Geduld ist der Mut der Gelassenen.
– Friedl Beutelrock –


Geduld verlieren heißt – Würde verlieren.
– Tiruvalluvar –


Wie oft schlägt Ungeduld Türen zu, die sich eben auftun wollten.
– Louise Hodek –