Schlagwortarchiv für: Mensch

Teufel


Tu immer etwas, sodass der Teufel dich immer beschäftigt findet.
– Hieronymus, Epistulae –


Sobald der Mensch nach dem Menschen lebt und nicht nach Gott, wird er dem Teufel ähnlich.
– Augustinus, De civitate Dei –


 

Sarg

Sterben


Wir sterben jeden Tag; denn jeder Tag schwindet ein Teil unseres Lebens, und selbst dann, wenn wir noch zunehmen, nimmt das Leben ab.
– Seneca –


Schon wenn wir geboren werden, sterben wir, und das Ende hängt am Beginn.
– Manilius, Astronomica –


Wer um der Tugend willen stirbt, geht nicht zugrund.
– Plautus, Captivi –


Der Mensch stirbt so oft, wie er einen der seinen verliert.
– Publilius Syrus –


Niemand stirbt vor seiner Zeit.
– Seneca –


Das schlimmste Übel ist, aus dem Kreis der Lebenden zu scheiden, ehe man stirbt.
– Seneca –


Sterben kann gar nicht so schwer sein – bisher hat es noch jeder geschafft.
– Norman Mailer –


Was für ein Glück, dass wir alle sterben müssen! Stände es jedem frei, zu bleiben oder zu gehen, würde wohl allein einigen Gescheiten auf die Dauer das Leben über werden, die Dummköpfe würden ewig sein wollen, die Angsthasen sich vor dem Tode drücken und die Faulen zu faul sein zu sterben.
– Hans Kasper –


Man müsste so sterben, dass man vor dem Tod rufen (flüstern) könnte: Hurra! Wir laufen aus!
– Abram Terz (Sinjawski) –


Auch dem Sterben kann man etwas Gutes abgewinnen: Es ist das letzte Müssen in unserem Leben.
– Gerhard Uhlenbruck –


Schade, dass wir nur einmal sterben – beim zehnten Mal ginge es viel leichter.
– Zarko Petan –


Wir sterben nicht, weil wir altern, sondern wir altern weil wir sterben.
– Hans Kudszus –


Wenn du nicht weißt, wie zu sterben, mach dir keine Sorgen. Die Natur wird es dich zur rechten Zeit lehren. Sie wird diese Arbeit für dich ausführen. Kümmere dich nicht selbst darum.
– Michel de Montaigne –


Dulden muss der Mensch sein Scheiden aus der Welt, wie seine Ankunft; reif sein ist alles.
– William Shakespeare –


Wer das Sterben gelernt hat, hat verlernt, Sklave zu sein. Er steht über, mit Sicherheit jedoch außerhalb jeder Gewalt.
– Seneca, Briefe an Lucilius 26.10 –


Welche Scharen von Todgeweihten werden dir folgen, werden dich begleiten! Ich nehme an, du wärest entschlossener, wenn viele Tausende mit dir sterben würden; und doch gibt es viele Tausende, sowohl Mensch als auch Tiere, die in diesem Augenblick, während du zu sterben zauderst, auf ihre verschiedenen Arten ihr Leben aushauchen.
– Seneca, Briefe an Lucilius 77.13 –


 

Spiegel

Spiegel


Der Mensch sieht sein Spiegelbild nicht im fließenden Wasser. Der Mensch sieht sein Spiegelbild im stillen Wasser.
– Dschuang Dse –


Der Welten Spiegelbild ist leerer Schein,
kein Weiser hält es für das wahre Sein.
Sei guten Mutes, trink der Reben Saft,
der wird dich vom falschen Schein befrein.
– Rubaijat –


Dass der Mensch, der die Wahrheit so flieht, den Spiegel erfunden hat, ist die größte historische Merkwürdigkeit.
– Friedrich Hebbel –


 

Sensibilität


Je sensibler ein Mensch, desto heftiger die Marter des Gebundenseins.
 – Zenta Maurina – 


 

Schicksal Würfel

Schicksal


Das Schicksal führt die Bereitwilligen und schleift die Widerwilligen mit.
– Seneca –


In Verbindung mit dem Logos zu leben bedeutet auch, die Gesetze der Natur mit Gesundheit, Krankheit, Leben und Tod anzunehmen. Damit akzeptieren wir unser Schicksal und erreichen auf diese Weise die Seelenruhe und ein gutes Leben.
– Gesund leben mit dem Stoizismus –


Gib dich dem Schicksal willig hin und erlaube ihm, dich mit den Dingen zu verflechten, die es dir irgend zuerkennt.
– Mark Aurel, Selbstbetrachtungen –


Wenn dir dein Schicksal missfällt, blick auf das eines anderen, dem es im Vergleich mit dir schlechter geht.
– Disticha catonis –


Der Beginn liegt in unserer Hand, den Ausgang entscheidet das Schicksal.
– Seneca –


Das erst gehört uns wirklich, was das Schicksal uns nicht entreißen kann.
– Erasmus, Adagia –


Frei ist nicht, wem das Schicksal wenig anhaben kann, sondern wem es überhaupt nichts anhaben kann.
– Seneca –


Lang und breit können wir uns über das Schicksal beklagen, ändern können wir es nicht: Es bleibt unbeugsam und unerbittlich. Niemand kann es rühren, weder durch Vorwürfe noch durch Tränen noch durch Argumente; es verschont nie einen und lässts einem nichts durchgehen. Sparen wir uns also die Tränen, die doch nichts nützen.
– Seneca, Ad Polybium de consolatione –


Der Schuldige fürchtet das Gesetzt, der Unschuldige das Schicksal.
– Publilius Syrus –


Ich bin zu groß als das mir das Schicksal schaden könnte. (Niobe)
– Ovidius, Metamorphoses –


Durch Medizin lässt sich das Schicksal nicht besiegen.
– Nach Pseudo-Quintilian, Declamationes –


Der Mensch denkt immer anders als das Schicksal.
– Publilius Syrus –


Die Philosophie bringt mich nicht nur von Sorgen ab, sondern sie wappnet ich auch gegen alle Schicksalsschläge.
– Cicero, Epistulae ad familiares –


Nichts entreißt das Schicksal, außer was es vorher gegeben hat.
– Seneca –


Nicht ewig ist dein, was das Schicksal dir gab.
– Seneca –


Stärker nämlich als jedes Schicksal ist der Geist des Menschen.
– Seneca –


Die Tapferen fürchtet das Schicksal, die Feigen bedrängt es.
– Seneca, Medea –


Siegerin über das Schicksal ist die philosophische Weisheit.
– Juvenal, Saturae –


Das Schicksal trifft jeden hart, der nicht damit rechnet. Wer stets gewappnet ist, der erträgt es leichter.
– Seneca –


Der Geist ist Herr über sein Schicksal: Er kann sowohl Ursache seines Glücks als auch seines Unglücks sein.
– Seneca –


Wir sind das, wozu wir selber uns machen, nicht wozu das Schicksal uns machen will.
– Emil Coué –


Die beiden bestimmenden Faktoren eines großen Menschen sind: Charakter und Schicksal.
– Wilhelm Pinder –


Der Mensch rechnet immer das, was ihm fehlt, dem Schicksal doppelt so hoch an, als das was er wirklich besitzt.
– Gottfried Keller –


Das Schicksal heilt uns von vielen Fehlern, die die Vernunft nicht kurieren konnte.
– La Rochefoucauld –


Warum sollte ich also wütend sein oder Trauer empfinden, wenn ich dem Schicksal, das für alle gleichsam gültig ist, um eine winzige Zeitspanne vorausgehe?
– Seneca, Briefe an Lucilius, 71.15 –


 

reden am Telefon

Reden


Wer interessiert zuhört, regt den Partner zum Reden an.
– Ambrosius, De officiis –


Hör lieber zu statt zu reden.
– Publilius Syrus –


Ein Mensch, der nicht zu schweigen versteht, versteht auch nicht zu reden.
– Pseudo-Seneca, Liber de moribus –


Das rechte Maß im Reden und Schweigen ist eine große Leistung.
– Pseudo-Seneca, Liber de moribus –


Besser viel wissen als viel reden.
– Plautus, Epidicus –


Von den Menschen lernen wir reden, von den Göttern schweigen.
– Plutarch –


Ich sage wenig, desto mehr.
– William Shakespeare –


Ich fürchte die, welche nicht sagen, was sie denken; und ich fürchte die, die nicht denken, was sie sagen.
– Paul Valéry –


Wir haben uns manches zu erzählen, aber nichts zu sagen.
– Ina Seidel –

 

Menschen reden im allgemeinen zu viel, das Wort ist zu häufig geworden in ihrem Munde und in ihrer Schrift, es macht ihnen zu wenig Mühe, so sind sie freigiebig, ja verschwenderisch damit. Beinahe können sie zu allem reden, wie viele können zu einzelnem schweigen? Sie müssen es wieder lernen in einem gewissen Augenblick in vollkommene Stille zurückzufallen.
– Josef Friedrich Perkonig –


 

Realität


Wir sind häufiger ängstlich als verletzt; und wir leiden stärker unter unserer Vorstellungskraft als unter der Realität.
– Seneca –


Ich bin eine Liebhaberin dessen was ist, nicht weil ich ein spiritueller Mensch bin, sondern weil es wehtut, mit der Wirklichkeit zu streiten.
– Byron Katie –


Die Wirklichkeit entspricht nicht immer dem Schein; der erste Anblick täuscht viele, selten erkennt der Verstand, was sorgfältig tief im Herzen verborgen liegt.
– Phaedrus, Liber fabularum –


Die Maske wird heruntergerissen, die Wirklichkeit bleibt.
– Lukrez, De rerum natura –


 

Rat


Frage die um Rat, die ein langes Leben als Lehrmeister hatten.
– Ovidius, Heroides –


Viele nützliche Ratschläge werden verschmäht wegen der niedrigen Stellung des Ratgebers.
– Wander, dt. Sprichwort-Lexikon –


Wenn der Mensch keinen Rat mehr weiß, fangen die Wege der Vorsehung an.
– Jean Paul –


 

Paradies Insel

Paradies


Das Leben ist eine Quarantäne fürs Paradies.
– arab. Sprichwort –


An einem offenen Paradiesgärtlein geht der Mensch gleichgültig vorbei und wird erst traurig, wenn es verschlossen ist.
– Gottfried Keller –


 

Mittelpunkt


Je kleiner das Sandkörnlein ist, desto sicherer hält es sich für den Mittelpunkt der Welt.
– Marie von Ebner-Eschenbach –


Der Mensch hält sich für den Mittelpunkt der Welt, weil er sich immer um die eigene Achse dreht.
– Karl Sonnen –