Schlagwortarchiv für: Johann Wolfgang von Goethe

Worte

Worte


Der edle Mensch vermeidet es, dass seine Worte stärker sind als seine Taten.
– Konfuzius –


Ich geh dahin und lass die Welt zurück im Streit,
und hatt von hundert Perlen doch kaum eine aufgereiht.
Unausgesprochen blieb so manches tiefe Wort,
weil´s doch niemals verstanden hätte, meine Zeit.
– Omar Chayyam –


Wörter und Sätze sind lediglich Gefäße zur Übermittlung des Weges. Weit davon entfernt, die Absicht der Alten zu erkennen, suchen die Leute nur in ihren Worten;
Was können sie dadurch schon begreifen? Hast du nicht gelesen, was ein Alter sagte:“ Ursprünglich ist der Weg wortlos; mit Worten veranschaulichen wir den Weg. Sobald du den Weg siehst, sind die Worte sofort vergessen.“
Um dahin zu gelangen, musst du zuerst zu deinem ursprünglichen Zustand zurückkehren…
– Niederschrift vom blaugrünen Fels –


Schneidest du den Pfad der Sprache ab, bist du jenseits von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
– Sengcan, Sosan, 526-606 –


Die meisten Gedanken erhalten erst durch längere Erwägung Kraft und Gewicht, und wie das Schwert in den Körper, so dringt das Wort eher in die Seele durch ständiges Nachdrücken als durch einen kurzen Stoß.
– Plinius, Epistulae –


Unsere Worte sollen nicht unterhaltsam, sondern nützlich sein.
– Seneca –


Große Bewunderung ruft nicht Worte hervor, sondern Schweigen.
– Gellius, Noctes Atticae –


Das Bild des Geistes spiegelt sich meist in den Worten.
– Ambrosius, De officiis –


Wo man in Feierlaune ist, vergeude deine Worte nicht! Stell dich nicht zur Unzeit als Weisen dar.
– Vulgata, Liber eccelsiasticus –


Oft findet dieselbe Sache Zustimmung oder Ablehnung, je nachdem, mit welchen Worten sie vorgetragen wird.
Cicero, Orator –


Kämpfe gegen Schwätzer nicht mit Worten: Die Sprache ist vielen gegeben, Vernunft nur wenigen.
– Disticha catonis –


Der Wert eines nicht gesprochenen Wortes ist unschätzbar.
– Publilius Syrus –


Mach deine Worte durch Taten glaubhaft.
– Seneca –


Dem Weisen sind wenige Worte genug.
– Wander –


Im Streit mit Wortreichen enthalte dich der Worte: Sprache ist allen gegeben, verständiges Urteil nur wenigen.
– Catonis disticha –


Die bittersten Worte, die Menschen einander sagen, wirken selten so entzweiend wie die unausgesprochenen, die der eine vom anderen vergeblich erwartet.
– Hans Carossa –


Das Wort verwundet leichter als es heilt.
– Johann Wolfgang von Goethe –


Je mehr und je tiefer ein Mensch denkt, desto sparsamer wird er in seinen Worten.
– Heinrich Pestalozzi –


 

Werden


Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen; ein Werdender wird immer dankbar sein.
– Johann Wolfgang von Goethe –


 

Unbekannt


Ziehe es vor, unbekannt zu bleiben.
 – Goethe, Maximen und Reflexionen – 


 

Menschen


Trifft man einen Menschen, mit dem es sich zu reden lohnt, und redet nicht mit ihm, so hat man einen Menschen verloren. Trifft man einen Menschen, mit dem zu reden es nicht lohnt, und redet doch mit ihm, so hat man seine Worte verloren. Der Weise verliert weder einen Menschen, noch seine Worte.
– Konfuzius –


Oft gewinnt durch eine unbesonnene Tat ein Mensch Ruhm und Ehre. Oft erlangt durch Bedachtsamkeit, alles recht und richtig zu machen, ein Mensch Schande und Schmach.
– Mong Dse –


Sie sind immer eifrig beschäftigt, und sie wissen nicht, was sie tun. Sie pflegen ihre Gewohnheiten, und sie wissen nicht warum. Sie laufen ihr ganzes Leben lang, und sie kennen nicht den Weg.
So sind die meisten Menschen.
– Mong Dse –


Wer Menschen kennt, liebt die Tiere.
– chin. Spruch –


Die Menschen lassen sich in drei Klassen einteilen:
Diejenigen, die unbeweglich sind;
Diejenigen, die beweglich sind,
und diejenigen, die sich bewegen.
– arab. Spruch –


Welch verächtliches Wesen ist doch der Mensch, wenn er sich nicht über menschliches erhebt.
– Seneca –


Der Mensch ist ein blindes Wesen, das sich selbst nicht kennt.
– Arnobius, Adversus nationes –


Durch nicht nähern sich die Menschen den Göttern mehr als durch Beglücken von Menschen.
– Cicero, Pro Ligario oratio –


Der Mensch denkt immer anders als das Schicksal.
– Publilius Syrus –


Im gemeinen Volk ist keine Einsicht, keine Vernunft.
– Cicero, Proplancio oratio –


Ich hasse den gemeinen Pöbel und halte ihn mir vom Leib.
– Horaz, Carmina –


Sobald der Mensch nach dem Menschen lebt und nicht nach Gott, wird er dem Teufel ähnlich.
– Augustinus, De civitate Dei –


Ich habe mich eifrig bemüht, das Tun der Menschen nicht zu verlachen, nicht zu beweinen und auch nicht zu verwünschen, sondern es zu verstehen.
– Spinoza, Tractatus Politicus –


Von den Menschen lernen wir reden, von den Göttern schweigen.
– Plutarch –


Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Durch Nachdenken, das ist der edelste. Durch Nachahmen, das ist der leichteste. Und durch Erfahrung, das ist der bitterste.
– Konfuzius –


Wer die Menschen kennenlernen will, der studiere ihre Entschuldigungsgründe.
– Friedrich Hebbel –


Wenn du einen hungernden Hund mitnimmst und durchfütterst, wird er dich nicht beißen. Das ist der wesentliche Unterschied zwischen einem Hund und einem Menschen.
– Mark Twain –


Die meisten Menschen sind wie Eier: Zu voll mit sich selbst, um etwas anderes zu enthalten.
– Josh Billings –


Die Menschen heiraten einander, ehe sie sich kennen; und sie hassen sich, sobald sie sich kennen.
– Christine von Schweden –


Je mehr du einen minderwertigen Menschen hofierst, umso höher trägt er sein Haupt.
– span. Sprichwort –


Der Mensch hat die Atombombe erfunden: Keine Maus der Welt käme auf die Idee, eine Mausefalle zu konstruieren.
– Werner Mitsch –


Die meisten Menschen haben ebenso wenig freie Zeit wie sie einen freien Willen haben.
– Walter Hueck –


Die geselligsten Menschen sind oft die einsamsten.
– Eleonore van der Straten-Sternberg –


Die meisten Menschen wären glücklich, wenn sie sich das Leben leisten könnten, dass sie sich leisten.
– Danny Kaye –


Die Menschen sind so tolerant wie sie müssen; und so intolerant wie sie dürfen.
– Charles Tschopp –


Nur wer den Menschen liebt, wird ihn verstehen. Wer ihn verachtet, ihn nicht einmal sehen.
– Christian Morgenstern –


Durch nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter, als durch das, was sie lächerlich finden.
– Johann Wolfgang von Goethe –


Reißt den Menschen aus seinen Verhältnissen; und was er dann ist, nur das ist er.
– Johann Gottfried Seume –


Es gibt Menschen, die sich auch innerlich kleiden, wie es die Mode heischt.
– Berthold Auerbach –


Der geistige Mensch hat die Wahl, entweder Ironiker oder Radikalist zu sein.
– Thomas Mann –


Beides sind Menschen: die in der Sänfte sitzen, und die sie tragen.
– chin. Sprichwort –


Die meisten Menschen sind Münzen, die wenigsten Prägestücke.
– Wilhelm Raabe –


Der Mensch ist ein Sklave des Geschicks, beraubt des klaren Zukunftsblicks.
– Sophokles –


Der unzufriedene Mensch findet keine bequemen Stuhl.
– Benjamin Franklin –


 

Lesen Buch

Lesen


Es ist ein großer Unterschied, ob ich lese zu Genuss und Belebung oder zu Erkenntnis und Belehrung.
 – Johann Wolfgang von Goethe – 


 

Irrtum


Jeder Mensch kann irren, nur Toren verharren im Irrtum.
– Cicero, Orationes Philippicae –


Wenn der Irrtum einzelner allgemein geworden ist, schafft der allgemeine Irrtum den Irrtum einzelner.
– Seneca –


Wenn wir der Führung der Natur folgen, werden wir nie in die Irre gehen.
– Cicero, de officiis –


Wenn du nicht irrst, kommst du nicht zu Verstand.
– Johann Wolfgang von Goethe –


Aller Irrtum ist maskierte Wahrheit.
– Friedrich Hebbel –