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Medizin

Medizin


Durch Medizin lässt sich das Schicksal nicht besiegen.
– Nach Pseudo-Quintilia, Declamationes –


Die wahre Medizin des Geistes ist die Philosophie.
– Cicero –


 

Liebe Herzen

Liebe


Sei nicht in Liebe verbunden, der Verlust der Liebe ist schlimm. Die kennen keine Fesseln, die weder Liebes noch Unliebes haben.
– Buddha –


Eine einzige Kette hält uns gefesselt, die Liebe zum Leben.
– Seneca –


Liebe die Vernunft! Die Liebe zu ihr wird dich gegen schlimmste Konflikte wappnen.
– Seneca –


Lieben und zugleich vernünftig sein ist kaum einem Gott möglich.
– Publilius Syrus, Sententiae –


Liebe wird aus freien Stücken begonnen, aber nicht beendet.
– Publilius Syrus –


Mit einem Liebenswürdigen verbunden zu sein ist die beste Verwandtschaft.
– Publilius Syrus –


Ohne Schmerz verliert man nie etwas, es sei denn, man hat es ohne Liebe besessen.
– Gregorius Magnus, Moralia inlob –


Die Notwendigkeit pflegt stärker zu sein als die Liebe.
– Seneca, Troades –


Das Verlangen nach Gegenliebe ist nicht das Verlangen nach Liebe, sondern der Eitelkeit.
– Friedrich Nietzsche –


Mag uns die sichtbare Welt zuweilen anmuten wie aus Liebe gebildet; der Stoff des Unsichtbaren ist die Angst.
– Herman Melville –


Viele Menschen lieben an sich, was sie an anderen hassen.
– Ernst Graf Benzel-Sternau –


Uneigennützige Liebe ist doch nur Egoismus in edlerer Form.
– Johann Nestroy –


Die Erinnerung ist der sicherste Grund der Liebe.
– Novalis –


Die Liebe geht, wenn die Erwartung getäuscht wird.
– Wilhelm Weber-Brauns –


In der Freundschaft sehen wir nur die Fehler, die unseren Freunden zum Nachteil gereichen können. In der Liebe sehen wir nur die Fehler, durch die wir selbst leiden.
– Jean de la Bruyère –


Geistige Liebe – ewige Erneuerung.
– Rudolf Kassner –


Liebe ist die schlimmste Bedrohung der Gerechtigkeit.
– Torsti Lehtinen –


Der Himmel schützt die mit seiner Liebe, die er nicht vernichtet sehen will.
– Laotse –


Sorge dafür, das zu haben, was du liebst, oder du wirst dazu gezwungen sein, das zu lieben, was du hast.
– Geroge Bernard Shaw –


Liebe und Freundschaft der meisten Menschen ist ein Füllen ihrer eigenen Leere mit fremdem Inhalt.
– Friedrich Hebbel –


Von Freundschaft zur Liebe – ein Schritt, von Liebe zur Freundschaft – ein Ozean.
– Salomon Baer-Oberdorf –


Warum erntet man Kummer, wenn man Liebe sät?
– Heinrich Heine –


 

Leiden


Wo immer auch Begehren ist, da findest du Leiden. Wenn das Begehren aufhört bist du frei vom Leiden. Nicht-Begehren ist der Weg zur Wahrheit.
– Bodhidarma –


Sollst dein Leid nicht einem klagen, der dich nicht befreit vom Leid, sollst dein Leid nur einem sagen, der dich auch vom Leid befreit.
– indischer Spruch –


Dulde und harre aus! Dieses Leiden wird dir eines Tages nützen!
– Ovidius, Amores (c.f. Catullus, Carmina ) –


Zu den Ursachen unserer Leiden gehört, dass wir uns nach anderen richten und uns nicht von der Vernunft leiten, sondern uns von der Gewohnheit verleiten lassen.
– Seneca –


Such die Schuld nicht bei den Umständen, wenn du dein Leid selbst verursacht hast.
– Disticha catonis –


Was ein jeder begann wird ihm Leid oder Glück bringen.
– Vergil, Aeneis –


Wenn einer mit unreinem Denken spricht oder handelt, dann folgt ihm das Leiden nach wie das Rad dem Fuße des Zugtieres.
– Dhammapada –


Das Auge des Leidenden ist für die Wahrheit immer am meisten offen.
– Heinrich Pestalozzi –


Leid veredelt nur den guten Menschen.
– Ernst Jucker –


Leid zu ertragen wird oft zum Anlass, alte Meinungen zu korrigieren.
– Gerhardt Kitta –


Die meisten seiner Leiden schafft der Mensch sich selbst.
– Euripides –


Viel Leid der Menschen kommt nur daher, dass sie sich zu Lehrmeistern der anderen aufspielen wollen.
– Meng Dse –


Stell dich auf dein Leid, dann wirst du größer.
– Niccolo Machiavelli –


Was für Gründe wir auch unseren Leiden unterschieben, stets sind es Eigennutz und Eitelkeit, die sie hervorbringen.
– La Rochefoucauld –


Suche in den Leiden die Bedeutung, die sie für dein geistiges Gedeihen haben, und die Bitterkeit deiner Leiden wird vergessen.
– Lew N. Graf Tolstoj –


Nur als Überwinder deines Leides kannst du in den Geist gelangen.
– Bo yin Ra –


Solange ein Mensch das Leid als persönliche Ungerechtigkeit empfindet, wird er es nicht überwinden.
– Irene Justi –


Es ist besser, die Sitten des Volkes und menschliche Laster gelassen zu akzeptieren, ohne in Gelächter oder Tränen auszubrechen; denn sich wegen der Leiden anderer zu bekümmern, bedeutet, für immer unglücklich zu sein, während über die Leiden anderer zu lachen, ein unmenschliches Vergnügen ist.
– Seneca, Von der Gemütsruhe 15.5 –


Verschlimmere dein Leiden nicht und belaste dich nicht mit Klagen. Der Schmerz ist gering, wenn die Einbildung ihm nichts hinzufügt. Wenn du im Gegenteil beginnst, dir gut zuzureden und zu sagen:“ Es ist nichts, oder sicherlich nur geringfügig; halten wir durch, er wird bald aufhörten“ – Wirst du ihn leicht machen, indem du ihn für leicht hälst.
– Seneca, Briefe an Lucilius 78.13 –


 

Körper

Körper


Der Leib ist der Kerker der Seele.
– Innocentius, De miseria condiciones homanae –


Geringschätzung gegenüber seinem Körper, das ist die verlässliche Freiheit.
– Seneca –


Körperliche Fähigkeiten sind zwar für den Körper gut doch insgesamt sind sie keine Güter.
– Seneca –


Wir sollten uns nicht so verhalten, als müssten wir für unseren Körper leben, sondern als könnten wir es nicht ohne ihn.
– Seneca –


Willst du deinem Körper gegenüber frei sein? Dann bewohne ihn wie einer, der ausziehen wird.
– Seneca –


Körperliche Unversehrtheit ist nichts wert, wo die Gesinnung nicht makellos ist.
– collectio cononum –


Ist der Kopf krank, leidet der ganze Körper mit.
– Beda venerabilis, Proverbioum liber –


Besser ein ausgeglichener Geist als ein gesunder Körper.
– Prosper Aquitanus, Liber sententiarum –


Nicht der ist für kräftig zu halten, der ständig mit seiner Körperkraft beschäftigt ist, sondern jeder, den man klug mit seiner Kraft umgehen sieht.
– Werner, Lat. Sprichwörter –


Die Sorge um die Gesundheit entwürdigt den Geist und macht ihn zum Bittsteller für den Körper.
– Bacon, De dignitate et augmentis scientiarum –


Der Körper ist das Schiff, der strahlende und aufrechte Geist ist der Seemann. Wenn dieser fehlt, weh dir, Schiff !
Denis, Carmina, Elegiaca –


Anständige und prächtige Kleidung verleiht den Menschen Ansehen, doch weibische und verschwenderische schmückt nicht den Körper, sondern enthüllt den Geist.
– Quintilianus, Institutio oratoria –


Die Kleidung der Frau schmückt nicht den Körper, sondern offenbart den Geist.
– Hammer, Rosetum historiarum –


Was ist das für ein Wahnsinn, sein Vermögen an seinem Körper mit sich herumzutragen?
– Ovidius, Ars amatoria –


Ich bin größer und zu größerem geschaffen, als ein Sklave meines Körpers zu sein, den ich nur als eine Fessel betrachte, die meiner Freiheit – angelegt ist.
– Seneca –


Schönheit des Körpers vergeht bald. Welcher Weise vertraut einem zerbrechlichen Gut?
– Seneca, Phaedra –


Große Seelen gehen nicht mit den Körper zugrunde.
– Tacitus, Agricola –


Zwei Gäste sind es, die du stets bewirtest: deinen Leib und deine Seele. Was du dem Leib bietest, gibst du bald wieder her. Was du aber der Seele bietest, behälst du für immer.
– Seneca –


Wie unglücklich ist die Natur des Menschen! Kaum ist der Geist zur Reife gelangt, so beginnt der Körper dahinzuwelken.
– Montesquieu –


Gravitätisches Auftreten ist ein Geheimnis des Körpers, erfunden, um die Mängel des Geistes zu verbergen.
– La Rochefoucauld –


Der Körper ist nur ein Instrument für die Erfahrung des menschlichen Geistes.
– Shankara –


Die Seele ist im Körper gegenwärtig wie das Licht in der Luft.
– Plotin –


Es ist eine Schande, dass in einem Leben, in dem dein Körper noch nicht versagt hat, die Seele vorher versagt.
– Mark Aurel –


Der arme Körper muss vom Geist getrennt werden, so, wie beide zuvor getrennt waren, entweder jetzt oder später. Warum bekümmert es dich, wenn es jetzt geschieht? Denn wenn auch nicht jetzt, so wird es später doch dazu kommen.
– Epiktet, Unterredungen 2.1.17 –


Wie kommt es, dass es uns nicht in Wut versetzt, jemandem zu begegnen, dessen Körper entstellt oder behindert ist, wir aber einen entstellten Geist nicht ohne Wut ertragen können? Solch eine bösartige Strenge fällt eher auf den Kritiker zurück als auf den Defekt.
– Montaigne, Über die Gesprächs- und Diskussionskunst –


 

Ideal


Weisheit ist die vollkommene bzw. dem Ideal möglichst angenäherte geistig-seelische Verfassung; sie ist die Kunst zu leben.
– Seneca –


Idealismus ist die Fähigkeit, die Menschen so zu sehen, wie sie sein könnten, wenn sie nicht wären, wie sie sind.
– Curt Goetz –


Ideale sind wie Sterne: man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich nach ihnen orientieren.
– Carl Schurz –


Es gehört zum Wesen des Ideals, dass es sich nicht verwirklichen lässt; seine Rolle besteht darin, dass es sich jenseits der Wirklichkeit erhebt.
– José Ortega y Gasset –


Wer keine Ideale hat, hat keine Enttäuschungen.
– Max Schwarz –


Der weise Mann der Stoiker ist ein Ideal, das heißt ein Mensch, der nur in der Fantasie und in völliger Übereinstimmung mit der Idee der Weisheit existiert. So, wie die Idee eine Regel liefert, so dient das Ideal als Archetyp für die vollkommene und vollständige Bestimmung der Kopie. So dient uns das Verhalten dieses weisen und göttlichen Menschen als Handlungsmaßstab, mit dem wir uns vergleichen und mit dem wir beurteilen können, was uns helfen kann, uns zu bessern, auch wenn die Vollkommenheit, die es verlangt, von uns niemals erreicht werden kann.
– Kant, Kritik der reinen Vernunft –


 

Heilmittel


Jedes Heilmittel bleibt unwirksam, wo Sitte geworden ist, was eins Laster war.
– Seneca –


Das Heilmittel gegen Kränkungen ist, sie zu vergessen.
– Publilius Syrus –


Die Freuden des Geistes sind Heilmittel gegen die Wunden des Herzens.
– Germaine (Madame) de Stael –


Die Beschäftigung mit geistigen Dingen ist für mich das unübertreffliche Heilmittel gegen alle Widrigkeiten des Lebens gewesen, da ich niemals einen Kummer hatte, den eine Stunde Lesens mir nicht verscheucht hätte.
– Montesquieu –


 

Grundsatz


Ein einziger Grundsatz wird dir Mut geben, nämlich der, dass kein Übel ewig währt.
– Epukur –


Deshalb geben wir Kindern Grundsätze zum Auswendiglernen auf… weil der Geist eines Kindes sie erfassen kann. Aber für einen erwachsenen Menschen, der bereits Fortschritte gemacht hat, ist es eine Schande, sich an rhetorische Floskeln zu klammern, sich auf die bekanntesten und kürzesten Sprüche zu stützen, auf sein Gedächtnis angewiesen zu sein: Denn inzwischen sollte er sich auf sich selbst verlassen können. Er sollte solche Grundsätze erstellen und sie nicht auswendig lernen.
– Seneca, Briefe an Lucilius 33.7 –


 

Größe


Den Fisch, den man nicht fängt, ist immer groß.
– chin. Spruch –


Die Mehrheit bewundert Dinge, die aus der Ferne täuschen, und hält allgemein nur Großes für gut.
– Seneca –


Es entspricht wahrer Größe, einen Schlag nicht zu empfinden.
– Seneca –


Wenn etwas kleiner ist als das Größte, ist es noch lange nicht klein.
– Seneca –


Was man nicht kennt, hält man für großartig.
– Tacitus, De vita lulii Agricolae –


Ob ich in einem großen oder kleinen Schiff fahre, ich werde ein und derselbe bleiben.
– Horatius, Epistulae –


Großartiges findet man um sich herum nur, wenn man selbst nicht großartig ist.
– Publilius Syrus –


Ich bin zu groß als das mir das Schicksal schaden könnte. (Niobe)
– Ovidius, Metamorphoses –


Ein großer Geist verachtet das Große und zieht das Maßvolle dem Übermäßigen vor.
– Seneca –


Es gibt keinen größeren Beweis für Geistesgröße, als wenn man sich durch nichts, was einem begegnen kann, in Aufruhr bringen lässt.
– Seneca –


Gehe so mit den Niederen um, wie du wünschest, dass der Höhere mit dir umgehe.
– Seneca –


Oft scheitert die Größe eines Menschen an der Mittelmäßigkeit seiner täglichen Umgebung.
– Hans-Hasso von Veltheim-Ostrau –


Nicht in dem Großen liegt das Gute, sondern im Guten das Große.
– Zenon –


Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen.
– Victor Hugo –


Kann einer, dem selbst die Kraft zur Größe fehlt, andere erniedrigen?
– Rabindranath Tagore –


Größe ist die Verbindung eines bestimmten Geistes mit einem bestimmten Willen.
– Jakob Burckhardt –


Alles Große ist einsamkeitgeboren.
– Henriette Brey –


Große Seelen dulden still.
– Friedrich von Schiller –


Groß und edel sind diejenigen, die sich wie ein großes Tier das Gekläffe kleiner Hunde ungerührt anhören.
– Seneca, Über die Wut 2.32.3 –


 

Gesundheit Herz

Gesundheit


Wenn wir uns z.B. ständig mit unserer Gesundheit beschäftigen, werden wir uns in Wirklichkeit kränker fühlen. Demnach ist es nicht möglich, nur eine Seite, in diesem Fall die Positive – zu fördern, da dann die andere Seite irgendwann ihren Tribut fordert. Das „positive Denken“ führt durch die einseitige Sicht der Dinge schließlich zum Realitätsverlust und zum Absturz, wenn sich die Wirklichkeit Bahn bricht.
– Dr. med. Gerhard Gleißner, Gesund leben mit dem Stoizismus –


Vielmehr sollen wir – um wirklich gesund zu sein – das Kunststück vollbringen, unsere Sorge um sie zu vergessen.
– Dr. med Gerhard Gleißner, Gesund leben mit dem Stoizismus –


Die Sorge um die Gesundheit entwürdigt den Geist und macht ihn zum Bittsteller für den Körper.
– Bacon, De dignitate et augmentis scientiarum –


Durch Medizin lässt sich das Schicksal nicht besiegen.
– nach Pseudo-Quintilian, Declamationes –


Es ist kein Zeichen von seelischer Gesundheit, sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anpassen zu können.
– Juddu Krishnamurti –


Viele verlieren ihre Selbstachtung früher als ihre Gesundheit.
– Vytautas Karalius –


In der einen Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wieder zu erlangen.
– Voltaire –


Höchste Gesundheit wird sein, wenn man größtes Vertrauen zu den geistigen Kräften hat, ganz gleich wie sich der Körper befindet.
– Albert Talhoff –


Ein ungeübtes Gehirn ist schädlicher für die Gesundheit als ein ungeübter Körper.
– George Bernard Shaw –


Gesundheit ist eine Idee. Die Abweichungen sind die Realitäten.
– Werner Hilsbecher –


 

Genugtuung


Mit welcher Genugtuung sollte dein Geist erfüllt sein, wenn du deine eigene Gemütsruhe der Unruhe gegenüberstellst, in die andere geraten?
 – Seneca, von der Unerschütterlichkeit des Weisen 14.1 –