Schlagwortarchiv für: Arthur Schopenhauer

Vergessen


Vergeben und vergessen heißt gemachte Erfahrungen zum Fenster hinauswerfen.
– Arthur Schopenhauer –


Bald wirst du alles vergessen haben; bald wird dich alles vergessen haben.
– Mark Aurel, Selbstbetrachtungen 7.21 –


 

Verachtung


Verachtet alles, was überflüssige Arbeit an Schmuck und Zierde erbringt.
– Seneca –


Sorge dich nicht zu viel um das, was kommen wird; wer das Leben zu verachten weiß, fürchtet den Tod nicht.
– Disticha catonis –


Welcher Genuss kann größer sein als die Verachtung des Genusses?
– Tertullianus, De spectaculis –


Zur Freiheit führt eine Straße: Verschmähung all dessen, was nicht unser ist.
– Epiktet –


Das Leben ist das einzige Eigentum, das nur dann etwas wert ist, wenn wir es nicht achten. Verächtlich ist es, wenn wir es nicht leicht fallen lassen können, und nur der kann es zu großen Zwecken nutzen, der es leicht und freudig wegwerfen könnte.
– Heinrich von Kleist –


Hass ist eine Sache des Herzens; Verachtung des Kopfes.
– Arthur Schopenhauer –


Der Verstand kann die Säulengänge, die vertäfelten Decken, die von Elfenbein schimmern, die gestutzten Büsche und die Bäche, die zu Villen geleitet werden, nicht eher verachten, als bis er das ganze Universum umrundet und von oben auf die Erde herabgeschaut hat (eine Erde, die beengt und größtenteils vom Meer bedeckt ist – während selbst der Teil, der aus dem Meer herausragt, brachliegend oder ausgedörrt oder gefroren ist). Er sagt zu sich selbst:“ Dies ist also der kleine Punkt, den so viele Nationen mithilfe von Schwert und Feuer unter sich aufgeteilt haben?“
– Seneca, Naturwissenschaftliche Untersuchungen 1 Vorw.8 –


Es liegt in der Macht eines jeden Menschen, alles zu verachten, aber alles besitzen kann niemand. Der kürzeste Weg zum Reichtum ist die Verachtung des Reichtums.
– Seneca, Briefe an Lucilius 62.3 –


 

Goldbarren

Reichtum


Wer nichts zu verlieren hat, der ist reich.
– chin. Spruch –


Stolz der Genügsamkeit sei dein Reichtum.
– chin. Spruch –


Der Reiche denkt an das nächste Jahr der Arme an das, was er vor Augen hat.
– chin. Spruch –


Am reichsten sind die Menschen, die auf das meiste verzichten können.
– indischer Spruch –


Je mehr ein Reicher und ein Aschenbecher ansammeln, desto schmutziger werden sie.
– japan. Spruch –


Das Glück ist das Gewahrsein der eigenen Existenz.
Der Reichtum ist die Abwesenheit von Begierde.
Der Wahnsinn ist das Streben nach äußeren Zielen.
– Dschuang Dse –


Was ist das für ein Wahnsinn, sein Vermögen an seinem Körper mit sich herumzutragen?
– Ovidius, Ars amatoria –


Der Glanz des Reichtums hat noch nie den Schmutz vom Leben abgewaschen.
– Anthologia Latina –


Wer mit seiner Situation zufrieden ist, hat den größten und verlässlichsten Reichtum.
– Cicero, Paradoxa Stoicorum –


Es ist ein Fehler mit Leuten Mitleid zu haben, die ihr Vermögen nicht zusammenhalten können.
– Plautus, Truculentus –


Ein Gelehrter trägt seinen Reichtum immer in sich.
– Phaedrus, Fabulae –


Der Reichtum an Gütern verdirbt die Seele, wenn er nicht ausgeglichen wird durch das Bewusstsein, dass Besitz nur Leihgabe der Götter bedeutet.
– Kleanthes –


Armut und Reichtum wohnen nicht im Hause sondern im Herzen der Menschen.
– Anthistenes –


Der größte Reichtum ist die Selbstgenügsamkeit.
– Epikur –


Der Reichtum gleicht dem Seewasser; je mehr man davon trinkt, desto durstiger wird man.
– Arthur Schopenhauer –


Menschen, die nach immer größerem Reichtum jagen, ohne sich jemals Zeit zu gönnen, ihn zu genießen, sind wie Hungrige, die immerfort kochen, sich aber nie zu Tisch setzen.
– Marie von Ebner-Eschenbach –


Reichtum beglückt, wenn wir ihn besitzen, und macht tief unglücklich, wenn er uns besitzt.
– Heinrich Lhotzky –


Ist die Seele reich an dem, was ihr eigen ist, oder reich an dem, was sie sich geliehen hat?
– Montaigne, Über die Ungleichheit unter uns Menschen –


Ich will es mir von Epikur ausleihen:“ Für viele Menschen bedeutete der Erwerb von Reichtümern nicht das Ende der Schwierigkeiten, sondern eine Veränderung derselben.“ Das wundert mich nicht. Denn der Fehler liegt nicht im eigenen Reichtum, sondern im Geist selbst. Das, was uns die Armut zur Last gemacht hatte, hat such den Reichtum zur Last gemacht. Es spielt keine Rolle ob man einen kranken auf ein Bett aus Holz oder auf ein Bett aus Gold legt; wohin man ihn auch bringt, er wird seine Krankheit mit sich nehmen. So spielt es auch keine Rolle, ob man einen kranken Geist in Reichtum oder in Armut unterbringt. Das Leiden folgt ihm.
– Seneca, Briefe an Lucilius 17.11-12 –


Reichtum für sich genommen ist nichts; er ist nicht nützlich, außer er verlässt uns.
– Johnson, The Rambler Ausg.58 –


Jeder Mensch kann reich werden, indem er sich mit seinen Wünschen zurückhält, und durch die stillschweigende Zustimmung zu dem, was ihm gegeben wurde, fehlt es ihm nicht an mehr.
– Johnson, The Adventurer Ausg 119 –


Auch hält sich der Weise selbst nicht für unwürdig, Geschenke des Schicksals zu erhalten. Er liebt den Reichtum nicht, sondern er bevorzugt ihn; er gesteht ihm keinen Platz in seinem Herzen zu, sondern in seinem Haus; er lehnt den Reichtum, den er hat, nicht ab, sondern behält ihn, um mehr Mittel für die Ausübung seiner Tugend zu haben.
– Seneca, Vom glücklichen Leben 21.4 –


 

Hass


Hass ist eine Sache des Herzens; Verachtung des Kopfes.
– Arthur Schopenhauer – 


 

Gleichgültigkeit


Gleichgültig gegen das Nächstliegende sind wir nur auf weit Entferntes aus.
– Plinius, Epistulae –


Das höchste Gut ist die Gleichgültigkeit.
– Ariston von Chios –


Die Gleichgültigkeit ist auch ein legitimes Kind der Toleranz.
– Nikolaus Cybinski –


Das Gleichgültige ist endgültig.
– Michael Rumpf –


Setzt dem stolzen Manne Gleichgültigkeit entgegen, und ihr nehmt seiner Macht den Stachel.
– Friedrich Maximilian Klinger –


Was sich im Bewusstsein anderer Menschen abspielt, ist als solches für uns gleichgültig; und mit der Zeit wird es uns wirklich gleichgültig, wenn wir sehen, wie oberflächlich und sinnlos die Gedanken der meisten Menschen sind, wie engstirnig ihre Ideen, wie gemein ihre Gefühle, wie pervers ihre Meinungen und wie viele Fehler in den meisten davon stecken.
– Schopenhauer, Aphorismen zur Lebensweisheit –