Geist
Wenn dein Geist sich bewege, so folge ihm nicht, und er wird sich von der Bewegung loslösen. Und wenn dein Geist auf irgendetwas ruht, so folge ihm nihct, und er wird sich von dem loslösen, worauf er ruht.
– Pai-chang, Meister von Huang Po –
Anständige und prächtige Kleidung verleiht den Menschen Ansehen, doch weibische und verschwenderische schmückt nicht den Körper, sondern enthüllt den Geist.
– Qiuntiliuanus, Institiutio oratoria –
Die Kleidung der Frau schmückt nicht den Körper, sondern offenbart den Geist.
– Hammer, Rosetum historiarum –
Der Geist ist es, der reich macht.
– Seneca –
Wie ein noch so fruchtbarer Acker ohne Bearbeitung nicht ertragreich sein kann, so der Geist ohne Schulung; beides bleibt schwach ohne das andere.
– Cicero, Tusculanae disputationes –
Lektüre stärkt den Geist und erfrischt ihn, wenn er vom Nachdenken ermüdet ist.
– Seneca –
Was wir mit dem Geist erfassen gehört nicht weniger zu uns, als was wir mit den Augen sehen.
– Cicero, Ad familiares –
Das Bild des Geistes spiegelt sich meist in den Worten.
– Ambrosius, De officiis –
Die größten Geister leben oft im Dunkeln verborgen.
– Plautus, Captivi –
Der Führer und Gebieter des Lebens der Menschen ist der Geist.
– Sallust, Bellum Iurguthinum –
Durch seinen Geist vermag viel, wem die Natur die Stärke versagte.
– MA H. Walter –
Ein großer Geist verachtet das Große und zieht das Maßvolle dem Übermäßigen vor.
– Seneca –
Stärker nämlich als jedes Schicksal ist der Geist des Menschen.
– Seneca –
Der Geist ist Herr über sein Schicksal: Er kann sowohl Ursache seines Glücks als auch seines Unglücks sein.
– Seneca –
Es gibt keinen größeren Beweis für Geistesgröße, als wenn man sich durch nichts, was einem begegnen kann, in Aufruhr bringen lässt.
– Seneca –
Der Geist ist nicht wie ein Gefäß, das gefüllt werden soll, sondern wie Holz, das lediglich entzündet werden will.
– Plutarch –
Wer da nicht den Geist hat seines Alters, hat vom Alter alle Wehen.
– Voltaire –
Geist ist gut, aber Verstand ist besser.
– dt. Sprichwort –
Das Auge sieht erst, was der Geist angetippt hat.
– Joachim Günter –
Der Mensch hat einen Geist in sich, den diese Welt nicht befriedigt.
– Matthias Claudius –
Geist zu haben hat den großen Nachteil, dass man fortgesetzt genötigt ist, ihn an halbe Narren zu verschwenden.
– Stendhal –
Wenn schon eine Rangordnung im Reiche des Geistes stattfinden soll, so mag die Fantasie die niedrigste, der Wille die mittlere, die Vernunft die höchste Stelle einnehmen.
– Ernst von Feuchtersleben –
Geistige Liebe – ewige Erneuerung.
– Rudolf Kassner –
Es gibt auch so was wie geistiges Asthma. Man bekommt es, wenn man jedem Trend hinterher rennt.
– Jean Marais –
Wie unglücklich ist die Natur des Menschen! Kaum ist der Geist zur Reife gelangt, so beginnt der Körper dahinzuwelken.
– Montesquieu –
Besser ein ausgeglichener Geist als ein gesunder Köper.
– Prosper, Aquintanus –
Die Sorge um die Gesundheit entwürdigt den Geist und macht ihn zum Bittsteller für den Körper.
– Bacon –
Der Geist ist für die Menschen die Ursache von Fessel und Freiheit. Zur Fessel dient das Haften an der Sinneswelt, die Abkehr von ihr zur Freiheit.
– Upanishaden –
Für die gemeine Masse ist Geist dasselbe wie Narrheit.
– Honoré de Balzac –
Wenn der Geist durch seinen Intellekt haucht, ist er Genius; wenn er durch seinen Willen haucht, ist er Tugend; wenn er durch seine Neigungen strömt, ist er Liebe.
– Ralph Waldo Emerson –
Geist ist: welche Macht die Erkenntnis über das Leben besitzt.
– Sören Kierkegaard –
Solange der Geist sich nicht wandelt, ist jede äußere Wandlung nichtig.
– Walt Whitman –
Ein Geist, der nur Logik ist, gleicht einem Messer, das nichts ist als Klinge. Die Hand wird blutig beim Gebrauch.
– Rabindranath Tagore –
Der geistige Mensch hat die Wahl, entweder Ironiker oder Radikalist zu sein.
– Thomas Mann –
Wenn ein Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.
– Hans Carossa –
Man muss Geist haben um ihn aufgeben zu können.
– Peter Bamm –