Sehen


Sehen kann man nur, was jemand tut, ins Herz blickt man keinem.
 – Publilius Syrus, Sententiae – 


 

Seelenruhe


Seelenruhe bekommt man, wenn man aufhört zu hoffen.
 – arab. Sprichwort – 


 

Seele

Seele


Fahre nur immer fort, dir selbst zu schaden, liebe Seele! Dich zu fördern wirst du kaum noch Zeit haben. Denn das Leben fliegt jeglichen. Für dich ist es aber schon so gut als zu Ende, der du ohne Selbstachtung dein Glück aus dir heraus verlegst in die Seelen anderer.
– Mark Aurel, Selbstbetrachtungen –


Denn von den Vorstellungen nimmt die Seele ihre Farbe an.
– Mark Aurel –


Die Seele ist zweigeteilt, der eine Teil ist vernunftbestimmt, der andere nicht.
– Cicero, Tusculanae disputationes –


Zwei Dinge geben der Seele vor allem Kraft: Glaube an die Wahrheit und Selbstvertrauen.
– Seneca –


Du hütest deine Seele, wenn du deine Zunge ihm Zaum zu halten verstehst.
– Disticha catonis –


Seelenverwandtschaft geht über alle Verwandtschaft.
– Publilius Syrus –


Große Seelen gehen nicht mit dem Körper zugrunde.
– Tacitus, Agricola –


Es gibt für den Menschen keine geräuschlosere und ungestörtere Zufluchtsstätte als die eigene Seele.
– Mark Aurel –


Zwei Gäste sind es, die du stets bewirtest: deinen Leib und deine Seele. Was du dem Leib bietest, gibst du bald wieder her. Was du aber der Seele bietest, behälst du für immer.
– Seneca –


Die Seele, die sich von der Vernunft leiten lässt, isst stärker als jedes Schicksal.
– Seneca –


Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Heilmittel: Hoffnung und Geduld.
– Pythagoras von Samos –


Zwei Dinge verleihen der Seele am meisten Kraft: Vertrauen auf die Wahrheit und Vertrauen auf sich selbst.
– Seneca –


Die Kinderkrankheiten der Seele brechen erst bei den Erwachsenen aus.
– Hans Weigel –


Viele meinen, sie tun schon genug für ihre Seele, wenn sie zum Analytiker gehen.
– Thornton Wilder –


Es gibt nicht nur körperbehinderte Menschen. Die meisten Menschen sind seelenbehindert.
– Gerhard Uhlenbruck –


Seelenruhe bekommt man, wenn man aufhört zu hoffen.
– arab. Sprichwort –


Der Leib ist der Kerker der Seele.
– Innocentius –


Sobald die Seele den Ursprung des Seins entdeckt, vergeht alle Bitternis.
– Ralph Waldo Emerson –


Große Seelen dulden still.
– Friedrich von Schiller –


Dann erwächst der Seele Heil, wenn auch das Gemüt von der Vernunft gelenkt wird.
– Philo –


Es ist eine Schande, dass in einem Leben, in dem dein Körper noch nicht versagt hat, die Seele vorher versagt.
– Mark Aurel –


Die Seele ist im Körper gegenwärtig wie das Licht in der Luft.
– Plotin –


Größe der Seele besteht nicht so sehr darin, sich hoch empor zu schwingen und vorwärts zu drängen, als aus der Kenntnis, wie man sich anzupassen und zu begrenzen hat.
– Michel de Montaigne –


Die Seele ist nichts als eine unaufhörliche Reihe von Vorstellungen und Gefühlen, die aufeinander folgen und sich gegenseitig zerstören.
– Voltaire –


Die Seele der willensschwachen Menschen ist wie eine Tafel, auf der man mit jedem Griffel schreiben und ebenso auslöschen kann.
– Samuel Smiles –


Die Seele hat einen anderen Zeitbegriff als der Körper.
– Ina Seidel –


Wer sich gehen lässt, verliert sich, wer sich beherrscht, findet sich. Wer sein Gesicht wahrt, wahrt seine Seele.
– Richard N. Graf Coudenhove-Kalergi –


Der Mensch soll tun, was seiner Seele nützt.
– Merikare –


Krankheit der Seele ist die starr festgehaltene irrige Meinung, man müsse mit aller Kraft erstreben, was nur in einem sehr geringen Grad erstrebenswert ist.
– Seneca –


Seele ist all das, was fähig ist, die Materie durchsichtig zu machen.
– Paul Claudel –


Eine kleine Seele wird durch Glück übermütig, durch Unglück niedergeschlagen.
– Epikur –


Ist die Seele reich an dem, was ihr eigen ist, oder reich an dem, was sie sich geliehen hat?
– Montainge, Über die Ungleichheit unter uns Menschen –


 

Schwierigkeiten


Geh mit Bedacht an Schwierigkeiten heran: Hartes kann weich, Enges weit werden und schweres den weniger drücken, der es zu tragen versteht.
– Seneca –


Hindernisse und Schwierigkeiten sind Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen.
– Friedrich Nietzsche –


Wer die Welt nicht leicht nimmt, dem macht sie Schwierigkeiten.
– Hafis –


Viele unserer Schwierigkeiten lassen sich dadurch erklären, dass wir nach den Beispielen anderer leben und, anstatt unser Leben nach der Vernunft zu gestalten, durch Konventionen in die Irre geführt werden.
– Seneca, Briefe an Lucilius 123.6 –


 

schweigen2

Schweigen


Schweige, und du versinkst in einem Schattenreich; sprich, und du fällst in einen Brunnen. Versuche, und du bist so weit entfernt wie der Himmel von der Erde; Gib auf und du wirst nichts erlangen.
– Yijing –


Schweigen ist die Arznei des Ärgers.
– arab. Sprichwort –


Große Bewunderung ruft nicht Worte hervor, sondern Schweigen.
– Gellius, Noctes Atticae –


Schweigen heißt Gedanken in Gärung.
– Bacon, die dignitate et augmentis scientiarium –


Wenn du geschwiegen hättest, könntest du weiter als weise gelten.
– Wander, dt. Sprichwörter Lexikon –


Ein Mensch, der nicht zu schweigen versteht, versteht auch nicht zu reden.
– Pseudo-Seneca, Liber de moribus –


Schweigen lernt man durch viele traurige Erfahrungen.
– Seneca –


Das rechte Maß im Reden und Schweigen ist eine große Leistung.
– Pseudo-Seneca, Liber de moribus –


Indem sie schweigen, rufen sie laut.
– Cicero, In catilinam oratio –


Von den Menschen lernen wir reden, von den Göttern schweigen.
– Plutarch –


Wenn ich schweige, erfahre ich die Unzulänglichkeiten der anderen und verberge meine eigenen.
– Zenon von Elea –


Man braucht zwei Jahre um sprechen zu lernen und fünfzig, um schweigen zu lernen.
– Ernest Hemingway –


Weil er schweigt, sitzt der Falke auf der Hand des Königs. Weil die Nachtigall singt, ist sie im Käfig eingesperrt.
– Ferid ud din Attar –


Die Schweigsamkeit ist keine Dumpfheit, keine Verlegenheit, sondern die Erkenntnis selbst. Sie bildet das höchste Stadium, in dem alle ostasiatischen Ideale zusammenfließen. Im Anfang war das Wort, aber am Ende ist kein Wort.
– Yunyu Katayama –


Es gibt Umstände, wo das Schweigen zur lautesten Antwort wird.
– Jupp Müller –


Stummheit ist Leiden, Schweigen ist eine Philosophie.
– Rupert Schützbach –

 

So wie Simonides zu sagen pflegt, es habe ihm nie leid getan, geschwiegen zu haben, aber oft, gesprochen zu haben.
– Plutarch, Gesundheitsvorschriften (Moralia 125d) –


 

Schritte


Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der Weg nicht zu ende gegangen wird.
 – Shankara – 


 

Schuld


Such die Schuld nicht bei den Umständen, wenn du dein Leid selbst verursacht hast.
– Disticha catonis –


Geringe Schulden machen einen zum Schuldner, große zum Feind.
– Seneca –


Anderen an seinem Unglück die Schuld zu geben ist ein Zeichen von Dummheit, sich selbst die Schuld zu geben ist der erste Schritt zur Einsicht; weder anderen noch sich selbst die Schuld zu geben ist ein Zeichen von Weisheit.
– Epiktet –


 

Schüler


Ist der Schüler nicht wenigstens die Hälfte seines Weges alleine gegangen, so hat er nichts gelernt.
 – Sokrates – 


 

Schönheit Frau

Schönheit


Liebe zur Schönheit bedeutet Verzicht auf Vernunft und ist recht nahe beim Wahnsinn.
– Seneca bei Hieronymus, Adversus lovinianum –


Hohe Absätze machen die Schuhe wohl hoch, aber nicht den Menschen.
– dt. Sprichwort –


Schönheit des Körpers vergeht bald. Welcher Weise vertraut einem zerbrechlichen Gut?
– Seneca, Phaedra –


Gefallsucht raubt vielen Frauen die Schönheit, um derentwillen sie die Männer bewundern würden.
– Carl Tilly Lindner –


Wenn ein Mann ausschließlich vom schönen Gesicht einer Frau schwärmt, dann kommt er mir vor wie ein Winzer, der den Korken lobt, wenn er von einem edlen Tropfen schwärmt.
– Alexandre Dumas d.Ä. –


Aus einem schönen Weibes Antlitz blickt dem Manne, was er ewig sucht und nie findet.
– Wilhelm Heinse –


Alles Schöne ist an und für sich schön und in sich selbst vollendet. Das Lob bildet keinen Bestandteil seines Wesens. Durch das Lob wird ein Gegenstand wieder schlechter noch besser.
– Mark Aurel –


Schönheit regiert nur kurz.
– Sokrates –


O Schönheit, erkenne dich in der Liebe, nicht im Schmeichelbilde deines Spiegels.
– Rabindranath Tagore –


 

Schmerz Frau

Schmerzen


Wenn dich irgendein äußeres Ereignis schmerzt, so löst nicht dieses Ereignis diesen Schmerz aus, sondern dein eigenes Urteil darüber. Und es liegt in deiner Macht, dieses Urteil aus dem Weg zu räumen.
– Mark Aurel –


Selbst wenn es Schmerz und Einsamkeit bedeutet: Umgib dich nur mit würdigen Gefährten.
– Dogen –


Akute Schmerzen sind in der Regel schnell vorbei und chronische erträglich.
– Epikur –


Man muss sich seines Lebens freuen, über den Tod von niemandem Schmerz empfinden, denn was soll man den betrauern, den der Schmerz selbst verlassen hat.
– Anthologia latina –


Schmerzen überwindet man in dem man sie erträgt.
– Pseudo-Seneca, Liber de moribus –


Ohne Schmerz verliert man nie etwas, es sei denn, man hat es ohne Liebe besessen.
– Grogorius Magnus, Moralia inlob –


Keine Schmerzen bereitet die Wunde, die man als Sieger einstecken muss.
– Publilius Syrus –


Schmerz erleidet, wer sich vom Schmerz überwältigen lässt.
– Publilius Syrus –


Der Schmerz nimmt ab, wenn er nicht größer werden kann.
– Publilius Syrus –


Es gibt keinen Schmerz, den die Länge der Zeit nicht verringerte und linderte.
– Cicero, Epistulae ad familiares –


Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Heilmittel: Hoffnung und Geduld.
– Pythagoras von Samos –


Der Schmerz hat eine Vorliebe für Selbstlaute.
– Heinrich Wiesner –


Vielleicht ist dies das Alter: Wenn uns die Schmerzen leicht, die Freuden schwer werden.
– Wilhelm von Scholz –


Nirgends bist du so allein mit Gott wie tief im Schmerz.
– Margarete Seeman –