Sterben
Wir sterben jeden Tag; denn jeder Tag schwindet ein Teil unseres Lebens, und selbst dann, wenn wir noch zunehmen, nimmt das Leben ab.
– Seneca –
Schon wenn wir geboren werden, sterben wir, und das Ende hängt am Beginn.
– Manilius, Astronomica –
Wer um der Tugend willen stirbt, geht nicht zugrund.
– Plautus, Captivi –
Der Mensch stirbt so oft, wie er einen der seinen verliert.
– Publilius Syrus –
Niemand stirbt vor seiner Zeit.
– Seneca –
Das schlimmste Übel ist, aus dem Kreis der Lebenden zu scheiden, ehe man stirbt.
– Seneca –
Sterben kann gar nicht so schwer sein – bisher hat es noch jeder geschafft.
– Norman Mailer –
Was für ein Glück, dass wir alle sterben müssen! Stände es jedem frei, zu bleiben oder zu gehen, würde wohl allein einigen Gescheiten auf die Dauer das Leben über werden, die Dummköpfe würden ewig sein wollen, die Angsthasen sich vor dem Tode drücken und die Faulen zu faul sein zu sterben.
– Hans Kasper –
Man müsste so sterben, dass man vor dem Tod rufen (flüstern) könnte: Hurra! Wir laufen aus!
– Abram Terz (Sinjawski) –
Auch dem Sterben kann man etwas Gutes abgewinnen: Es ist das letzte Müssen in unserem Leben.
– Gerhard Uhlenbruck –
Schade, dass wir nur einmal sterben – beim zehnten Mal ginge es viel leichter.
– Zarko Petan –
Wir sterben nicht, weil wir altern, sondern wir altern weil wir sterben.
– Hans Kudszus –
Wenn du nicht weißt, wie zu sterben, mach dir keine Sorgen. Die Natur wird es dich zur rechten Zeit lehren. Sie wird diese Arbeit für dich ausführen. Kümmere dich nicht selbst darum.
– Michel de Montaigne –
Dulden muss der Mensch sein Scheiden aus der Welt, wie seine Ankunft; reif sein ist alles.
– William Shakespeare –
Wer das Sterben gelernt hat, hat verlernt, Sklave zu sein. Er steht über, mit Sicherheit jedoch außerhalb jeder Gewalt.
– Seneca, Briefe an Lucilius 26.10 –
Welche Scharen von Todgeweihten werden dir folgen, werden dich begleiten! Ich nehme an, du wärest entschlossener, wenn viele Tausende mit dir sterben würden; und doch gibt es viele Tausende, sowohl Mensch als auch Tiere, die in diesem Augenblick, während du zu sterben zauderst, auf ihre verschiedenen Arten ihr Leben aushauchen.
– Seneca, Briefe an Lucilius 77.13 –